Mendener Bank zufrieden mit Bilanzergebnis
Kundengesamtvolumen um 1,6 Prozent auf 1,3 Milliarden gesteigert / 5 Prozent Dividende / Wiederwahlen im Aufsichtsrat / Verabschiedung von Vorstandsmitglied Ulrich Hackl
Kundengesamtvolumen um 1,6 Prozent auf 1,3 Milliarden gesteigert / 5 Prozent Dividende / Wiederwahlen im Aufsichtsrat / Verabschiedung von Vorstandsmitglied Ulrich Hackl
Menden. „Das zurückliegende Geschäftsjahr 2024 war kein leichtes Jahr und dennoch können wir stolz darauf zurückblicken und zuversichtlich die Sicht nach vorne richten“, so der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Scholand in seiner Begrüßungsrede vor rund 120 Vertreterinnen und Vertretern, Gästen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Mendener Bank auf der diesjährigen Vertreterversammlung am Versammlungsort Wilhelmshöhe Menden.
Scholand: „Das Jahr war geprägt vom großen Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von solider Beratung mit treuen Mitgliedern und langjährigen Kunden und von qualitativ hochwertigen Leistungen des genossenschaftlichen Verbundes. Auch in 2024 hat unsere Genossenschaft solide gearbeitet und ihre Funktion zu unser aller Nutzen erfüllt. Davon profitiert unsere gesamte Heimatregion.“
Neues Führungsduo im geschäftsführenden Vorstand
Den Part der Präsentation von Bilanzzahlen und den Ergebnissen der Gewinn- und Verlustrechnung übernahm in diesem Jahr Vorstandsmitglied Florian Steuer, der ab April 2025 die Aufgaben und den Verantwortungsbereich von Ulrich Hackl übernommen hat. Hackl selbst hatte sich Ende März nach über 42 Berufsjahren, davon 27 Jahre als Vorstandsmitglied der Mendener Bank in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet (wir berichteten).
Mit Kai Sebastian Dünnebacke rückte im zweiten Quartal dieses Jahres die nächste Generation in die Leitungs-funktion der Bank. Er zeichnet als Vertriebsvorstand unter anderem verantwortlich für den sogenannten „Marktbereich“, stets eng zusammenarbeitend mit Vorstandsmitglied Steuer, der für die „Marktfolge“, dem internen Bankbetriebsbereich die Aufsicht und Aufgaben übernommen hat.
Wirtschaftspolitik allgemein und bezogen auf den Märkischen Kreis und den Kreis Soest
Dünnebacke stellte in seiner ersten Rede als verantwortliches Vorstandsmitglied den Anwesenden die Wirtschaftssituation Deutschlands allgemein und im weiteren Verlauf seines Vortrages die augenblickliche Lage in den Kreisen Märkisches Land und Soest dar:
„Ich möchte betonen, dass die deutsche Wirtschaft trotz der aktuellen Schwierigkeiten über ein starkes Fundament verfügt. Mit gezielten Maßnahmen und einer entschlossenen Politik können wir die Heraus-forderungen meistern und die Weichen für eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung stellen.“
Und weiter: „Unsere beiden Regionen – der Märkische Kreis und der Kreis Soest – sind industrielle Herzstücke Nordrhein-Westfalens und stehen mit Menden und Wickede für mittelständisches Unternehmertum, für handwerkliches Können, für Innovationsgeist und für eine hohe Arbeitsplatzdichte.“ Dünnebacke formulierte, dass Wirtschaftspolitik kein Selbstzweck sei. Sie würde darüber entscheiden, ob – so wörtlich – „unsere Kinder hier in der Region eine Perspektive haben. Sie entscheidet über Wohlstand, soziale Stabilität und ökologisches Gleichgewicht. Was wir jetzt brauchen, sind Mut zur Gestaltung, Offenheit für Neues und Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg.“
Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel
Im weiteren Verlauf seines Vortrages stellte Dünnebacke den Vertreterinnen und Vertretern die eklatanten Zahlen und Negativentwicklungen hinsichtlich Fachkräftebedarf auf der einen und gleichzeitig offenen Stellen auf der anderen Seite dar. Auch das bankeigene Rekrutieren von Nachwuchskräften kam dabei nicht zu kurz: „Es freut mich daher sehr, dass wir weiterhin junge Menschen zu Bankkaufleuten ausbilden. Zurzeit sind es sechs.“ Und weiter: „Zudem wurden unseren Mitarbeitern gemäß unserer Fortbildungskonzepte Teilnahmen an Fortbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen im Rahmen von hybriden Veranstaltungen, d.h., teils in Präsenz, teils Online, ermöglicht.“ Mit einem Ausblick in die „neue Arbeitswelt – dem New Work“ schloss er dieses wichtige Kapitel.
Nachhaltigkeit und Mittelstandsunterstützung
Die Themen „Nachhaltigkeit“ und „Unterstützung des hiesigen Mittelstandes“ rundeten seinen interessanten Vortrag anhand von Beispielen ab. Dünnebacke: „Die Herausforderungen sind groß – aber die Chancen sind es auch. Die Stärke unserer Region rund um Menden und Wickede liegt im Miteinander. Als Bank vor Ort verstehen wir uns nicht nur als Finanzdienstleister, sondern als aktiver Teil des Wirtschaftslebens. Lassen Sie uns gemeinsam an Lösungen arbeiten – innovativ, verantwortungsbewusst und zukunftsgerichtet.“
Kundengesamtvolumen wächst
Im Anschluss präsentierte Vorstandsmitglied Florian Steuer den Mitgliedervertretern und Gästen die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres 2024.
Die Bilanzsumme 2024 verringerte sich um 0,9 Prozent auf rund 606 Millionen Euro. Steuer „Der Rückgang der Bilanzsumme ist auf der Aktivseite geprägt durch eine verhaltene Nachfrage im Kundenkreditgeschäft sowie auf der Passivseite durch einen leichten Abbau der Kundeneinlagen zugunsten verstärkter Nachfragen im Vermittlungsgeschäft für Wertpapiere und Investment-fonds.“
Das Kundengesamtvolumen, das alle bilanzwirksamen Einlagen und Kredite inklusive der Produkte der Verbund-partner umfasst, entwickelte sich hingegen umso erfreulicher und wuchs um 1,6 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro.
Verhaltene Kreditnachfrage
Steuer: „Die Kundenforderungen liegen um 4,6 Prozent beziehungsweise 18,25 Millionen unter dem Vorjahres-niveau. Die verhaltene Kreditnachfrage sehen wir deutlich durch die sich abschwächenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland beeinflusst.“
Auch für 2025 sieht Steuer keine wesentliche Steigerung, zumal eine nachhaltige konjunkturelle Erholung weiterhin auf sich warten ließe.
Rückkehr zur Zinsnormalität
„Die im Jahresverlauf 2024 einsetzende Zinsentwicklung im EURO-Raum“, so Steuer, „spiegelt sich im Kunden-einlagengeschäft der Mendener Bank wider.“ Die Kundeneinlagen in Form von täglich fälligen Einlagen wurden wieder attraktiv. Abflüsse waren vor allem zu Gunsten des Investmentfondsgeschäfts sowie in Richtung der Kundendepots zu verzeichnen. Alles in allem wies die Mendener Bank zum Stichtag 31. Dezember 2024 einen Einlagenbestand in Höhe von 452 Millionen Euro aus.
Solides Ergebnis
Eine solide Eigenkapitalausstattung ist nicht nur außerordentlich wichtig zur Erfüllung der europäischen Eigenkapitalanforderungen und Grundlage für Vertrauen
in Banken, sondern auch zwingende Voraussetzung für künftiges Wachstum, insbesondere im Kreditgeschäft.
Steuer an die Vertreter der Mendener Bank gerichtet: „Wenn Sie heute dem von uns skizzierten Gewinn-verwendungsvorschlag zustimmen, steigt das bilanzielle Eigenkapital auf rund 29 Millionen Euro. Unter Berück-sichtigung des Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von rund 26,8 Millionen Euro belaufen sich die bilanziellen Eigenmittel insgesamt auf 55,8 Millionen Euro. Daraus ergibt sich eine solide Gesamtkapitalquote von 15,2 Prozent.“
Erneut fünf Prozent Dividende
Die Mendener Bank kann einen Jahresüberschuss nach Steuern von 767.216 Euro ausweisen. Dieses Ergebnis liegt über dem Niveau des Vorjahres. Ihren Mitgliedern wird sie eine Dividende in Höhe von fünf Prozent auf ihre Geschäftsanteile zahlen. Einen entsprechenden Beschluss fasste die Versammlung einstimmig.
„Mit diesem Gewinnverwendungsbeschluss sind wir für konjunkturelle Unsicherheiten gerüstet, besitzen den notwendigen Spielraum für weiteres Wachstum und bieten unseren Mitgliedern gleichzeitig eine Dividende, die weiterhin über dem aktuellen Zinsniveau liegt“, so Vorstand Steuer.
Mendener Bank unterstützt ihre Region mit insgesamt 168.000 Euro
Die Mendener Bank ist seit Jahrzehnten eng mit der Region verbunden. Sie ist ein verlässlicher Teil der Verantwortungsgemeinschaft vor Ort in Menden und in Wickede und ihr soziales Wirken geht weit über das Bankgeschäft hinaus. Als Genossenschaftsbank hat sie sich satzungsgemäß verpflichtet, ihre Mitglieder zu fördern. Das ist nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch ein gesellschaftlicher Auftrag.
Steuer: „Durch Mittel der Bank erhielten 60 Vereine, Bildungseinrichtungen, Institutionen und soziale Projekte eine Zuwendung von 86.000 Euro aus den Zweckerträgen unseres Gewinnsparvereins, davon fünf Projekte mit einer Co-Funding Unterstützung
in Höhe von 18.000 Euro in Verbindung mit unserem im Jahre 2020 gegründeten Crowdfunding-Projekt.“
14 Sportvereine im Geschäftsgebiet unterstützte die Mendener Bank im vergangenen Geschäftsjahr mit Sponsoring in Höhe von 70.000 Euro. 25 weitere Institutionen und Projekte konnten auf eine Summe von 12.000 Euro als Förderung bauen. „Das macht in Summe eine Unterstützung von 168.000 Euro auf den Gebieten Bildung, Kultur, Sport und Soziales - die vier Standbeine unserer Verbundenheit mit der Stadt Menden und der Gemeinde Wickede (Ruhr)“, so Steuer.
Zum Ende seiner Rede bedankte sich Steuer ausdrücklich und wertschätzend bei seiner Mitarbeiterschaft für die gute und erfolgreich geleistete Arbeit im vergangenen Geschäftsjahr.
Johannes Georg Ammelt und Jürgen Kleine durch Wiederwahl im Aufsichtsrat bestätigt
Mit Ablauf der Wahlperiode schieden die beiden Aufsichtsratsmitglieder Johannes Georg Ammelt und Jürgen Kleine turnusmäßig aus dem Gremium aus. Ammelt wurde bereits seit 2010 und Kleine im Jahr 2015 erstmalig in den Aufsichtsrat gewählt. Beide Kandidaten wurden anschließend durch die Vertreterversammlung einstimmig für eine weitere Amtsperiode in den Aufsichtsrat berufen.
Verabschiedung von Ulrich Hackl
Im Rahmen der diesjährigen Vertreterversammlung der Mendener Bank wurde das langjährige Vorstandsmitglied Ulrich Hackl verabschiedet und für sein Engagement mit der goldenen Ehrennadel des Genoverbandes ausgezeichnet.
In seiner Laudatio hob Jürgen Engelke, Repräsentant des Genoverbandes, die Bedeutung von Hackl für die Mendener Bank heraus: „Die Größe der Bank alleine war allerdings nie Ihre Motivation oder Selbstzweck zur Fusion. Für Sie war maßgeblich, die Sicherung der Eigenständigkeit der Mendener Bank. Es war Ihnen immer wichtig und Grundvoraussetzung, dass ihr Geschäftsmodell mit regionaler Nähe und direkten Mitglieder- und Kundenkontakten möglichst langfristig und erfolgreich fortgeführt werden kann. Und daran haben Sie 42 Berufsjahre und davon 27 Jahren als Vorstandsmitglied der Mendener Bank kontinuierlich festgehalten,“ so Engelke.
Kurz und knapp: Mendener Bank in Zahlen