"Ein Abschied nach 47 Berufsjahren im Genossenschaftswesen, davon 23 Jahre für die Spar-und Darlehenskasse Menden-Bösperde, die heutige Mendener Bank, mit all den vielen Erinnerungen und Erlebnissen ist bewegend und berührt mich sehr", so das Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Knecht wörtlich bei seiner Abschiedsrede am vergangenen Freitag in den feierlichen Räumlichkeiten bei Axel Rother Am Papenbusch. Am 31. Juli 2017 geht der 63-jährige „Iserlohner Junge“ in den wohlverdienten Ruhestand.
Fast 80 Gäste waren anwesend, als Klaus-Dieter Knecht auf dem feierlichen Empfang sowohl die Grußworte des Repräsentanten des Genossenschaftsverbandes Carsten Waldhelm als auch die des 1. Beigeordneten der Stadt Menden Sebastian Arlt sichtlich gerührt entgegennahm.
Waldhelm ehrte Knecht zudem mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbands (DGRV), die höchste Auszeichnung im deutschen Genossenschaftswesen. Mit der Verleihung würdigt der DGRV das langjährige, vorbildliche Engagement Knechts „im Sinne des Gründungsvaters Friedrich-Wilhelm Raiffeisen“ und stellt dem scheidenden Vorstandsmitglied ein tadelloses Zeugnis in Sachen „genossenschaftlicher Verbundorientierung, Selbst-verpflichtung gegenüber seiner Bank und Glaubwürdigkeit eines erfahrenen Bankers“ aus.
Arlt hob in seiner Ansprache das Engagement, die kontinuierliche Unterstützung und die soziale Verantwortung der Mendener Bank für die Stadt Menden hervor.
Die langjährigen Geschäftspartner, die Vorstandskollegen der benachbarten Banken, die genossenschaftlichen Verbundpartner und insbesondere die treuen Mitglieder und Kunden sowie etliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden von Rainer Scholand, Aufsichtsratsvorsitzender der Mendener Bank, herzlich begrüßt.
"47 Jahre sind gemessen an der Lebenszeit eines Menschen ein großer Zeitraum. Bezogen auf das Arbeits- und Berufsleben aber ein wahrlich sehr großer Zeitraum“, so die einleitenden Worte der Dankesrede des Aufsichtsratsvorsitzenden.
Scholand führte als Gastgeber nicht nur souverän durch das abwechslungsreiche Programm, sondern ließ gemeinsam mit Vorstandsmitglied Ulrich Hackl das Berufsleben Knechts mit den einzelnen Stationen, aufgeteilt in die vier Kapitel „Geschichte“, „Technik“, „Raiffeisen“ und „Der Mensch“, Revue passieren. Begleitet wurde der teils amüsante Vortrag durch eine interessante Bildschirmshow mit viel Bildmaterial vergangener und gegenwärtiger Zeiträume.
Ludger Beyer, Betriebsratsvorsitzender, verabschiedete seinen Chef im Namen aller Mitarbeiter mit warmen, persönlichen Worten, voll der Wertschätzung und voll des Lobes und mit einem ebenso persönlichen Geschenk.
Amante della musica sorgte auf diesem Festakt mit ihren musikalischen Beiträgen für einen feierlichen Rahmen. Sowohl ihr Repertoire an deutschen und internationalen Liedern als auch die einstudierte Chorversion des Liedes „Hungriges Herz“ der bekannten Sängerin Mia – Leitmotiv der Werbekampagne „Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt“ des Bundesverbandes Volksbanken Raiffeisenbanken - rief Begeisterung bei den anwesenden Gästen hervor.
Die Stationen des Werdeganges
Klaus-Dieter Knecht, der seine Ausbildung am 01. Juli 1970 bei der damaligen Volksbank Menden begann, lernte das genossenschaftliche Bankwesen von der Pike auf und war nach seiner erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung von 1973 bis 1981 mit verschiedenen Verantwortungsbereichen wie Kundenberatung, Auslands- und Wertpapierabteilung sowie dem Kreditgeschäft in der heimischen Bank betraut. 1981 trat er seine zweite berufliche Station an, diesmal bei der Volksbank Schwerte. Die sieben darauffolgenden Jahre bezeichnete Knecht als seine „beruflich gesehen prägendsten und lehrreichsten“ – insbesondere im Kreditgeschäft.
Berufsbegleitend absolvierte Klaus-Dieter Knecht von 1976 an erfolgreich Fortbildungsseminare des Genossenschaftsverbandes, sodass er dann im Jahr 1985 das Genossenschaftliche Bankführungsseminar der Akademie Deutscher Genossenschaftsbanken in Montabaur besuchen und als Dipl.-Bankbetriebswirt ADG abschließen konnte.
Nach der deutschen Wende zog es Knecht beruflich in den Osten, in die neuen Bundesländer. Im ersten Halbjahr des Jahres 1992 leistete er genossenschaftliche Aufbauarbeit bei der Volksbank Stendal als Vorstandsmitglied. Im zweiten Halbjahr 1992 kehrte er in den vertrauten Märkischen Kreis zurück und nahm den Platz als Vorstandsassistent bei der Volksbank Menden ein.
Berufung in den geschäftsführenden Vorstand
Nach seinem letzten beruflichen Wechsel bestellte ihn der Aufsichtsrat der Spar- und Darlehskasse Menden-Bösperde am 01. Juli 1994 zum Vorstand. Gemeinsam mit seinem damaligen Vorstandskollegen Manfred Dickel nahm das Kreditinstitut in den folgenden Jahren einen soliden Wachstumskurs. Bestehende Standorte wurden modernisiert und renoviert und somit für die Kunden nah und attraktiv gehalten. Die vollkommene Neugestaltung der Filiale Mühlenbergstraße im ersten Halbjahr 1998 und der Um- und Erweiterungsbau des KundenCenters Menden an der Unnaer Straße im Jahre 2004 zeugen davon. Zusätzlich wurden neue Standorte geschaffen: Im Dezember 1996 gemeinsam mit dem genossenschaftlichen Verbundpartner, der R+V Versicherung, deren Direktionsgeschäftsstelle am Bräukerweg, im November die SB-Servicefiliale Ob dem Lahrtal im Lahrfeld und schließlich im April 2000 eine Bankgeschäftsstelle Am Papenbusch.
Bis zur Fusion mit der Genossenschaftsbank Lendringsen im Frühjahr des Jahres 2003 steigt die Zahl der Mitarbeiter auf 50 an und das Bilanzvolumen klettert ebenfalls kräftig auf 121 Millionen Euro.
Aus Kooperation wird Fusion
Klaus-Dieter Knecht war und ist stets Befürworter von erfolgsversprechenden Strategiekonzepten. So fand die Kooperation von sechs genossenschaftlichen Kreditinstituten im Märkischen Kreis in den Jahren 1998 bis 2002 nicht nur seine eindeutige Zustimmung, vielmehr nahm er als Mitinitiator maßgeblichen Einfluss auf die Ausgestaltung und die Aufgabenverteilung.
Nach Zusammenschluss der beiden hiesigen Banken Spar- und Darlehnskasse und Geno-Bank zur Mendener Bank eG beläuft sich das heutige Bilanzvolumen auf rund 300 Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beträgt 69.
Diese Größenordnung zeigt, dass die Bank ein bedeutender Geschäftspartner für die regionale, mittelständische Wirtschaft und den privaten Kunden ist.
Der Mensch
Der Iserlohner Klaus-Dieter Knecht ist verheiratet und hat zwei Töchter. Als Privatmann ist er seit seiner Jugend begeisterter, aktiver Motorbootkapitän und Wasserski-Fahrer. In seiner Freizeit und im Urlaub geht er gerne Skifahren und erkundet die heimische Region und halb Europa auf seinem Motorrad.
Der Weg der Bank nach Knechts Ausscheiden geht weiter: Mit der zum 01. Mai 2017 durch den Aufsichtsrat vollzogenen Berufung von Herrn Florian Steuer in den Vorstand der Mendener Bank, wurde die nächste Generation in die Leitungsfunktion der Bank gerückt.
Sowohl der Aufsichtsratsvorsitzende Scholand als auch der Betriebsratsvorsitzende Beyer betonten in ihren Lobes- und Dankesrede Knecht möge sich in Zukunft mehr Zeit für sich und seine liebe Familie nehmen. Ehefrau Heidemarie, seine Töchter Corinna und Melanie mit Ehemann Kai und sein Enkelkind Tomke werden es ihm danken.
"Jetzt genieße deine neue Freiheit und Freizeit, genieße die Zeit mit deiner Familie und nimm dir Zeit für dich und deine Hobbies“, so die gutgemeinten Ratschläge von Scholand.
Beim anschließenden Buffet hatten die geladenen Gäste ausreichend Zeit, persönliche Erinnerungen auszutauschen und das ein oder andere persönliche Wort an den zukünftigen Ruheständler Knecht zu richten.
Klaus-Dieter Knecht: „Oberste Priorität hat das Haus, hat die Bank, unsere Mendener Bank!“
Offizielle Verabschiedung von Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Knecht nach 47 Jahren im Genossenschaftswesen


Klaus-Dieter Knecht mit Familie