Mendener Bank als verlässlicher Finanzpartner gefragt

Vertreterversammlung für das positive Geschäftsjahr 2014: Kredit- und Einlagengeschäft gut entwickelt – Eigenkapital erneut gestärkt - 7 Prozent Dividende – Deutliche Kritik an EU-Finanzmarktpolitik - Aufsichtsratsvorsitzender Rainer Scholand wiedergewählt


 „Unsere Mendener Bank kann auf ein insgesamt erfreuliches Geschäftsjahr 2014 zurückblicken“, zogen Bankvorstand Ulrich Hackl und sein Vorstandskollege Klaus-Dieter Knecht auf der Vertreterversammlung am vergangenen Dienstagabend auf der Wilhelmshöhe eine positive Bilanz. Dem schloss sich Aufsichtsratsvorsitzender und Versammlungsleiter Rainer Scholand vor rund 130 geladenen Mitgliedervertretern vorbehaltlos an. Dabei galt der ausdrückliche Dank von Vorstand und Aufsichtsrat den 59 Beschäftigten in den drei KundenCentern für deren besonderes Engagement und die erfolgreich geleistete Arbeit.

 

Deutliche Zuwächse sowohl im Kreditbereich als auch bei den Kundeneinlagen

Das gesamte betreute Kundenvolumen – Messgröße der Geschäftsaktivitäten einer Bank innerhalb und außerhalb der Bilanz - wurde um 6,4 Prozent auf 571,5 Millionen Euro gesteigert. Die Bilanzsumme selbst hat in 2014 mit rund 278,3 Millionen Euro das gute Vorjahresniveau leicht übertroffen. „Unsere Mitglieder und Kunden blicken nach wie vor optimistisch in die Zukunft. Sie haben angesichts des niedrigen Zinsniveaus mutig in die eigene Firma oder die eigenen vier Wände investiert“, betonte Knecht. So führte das positive Konsumklima zu einem Anstieg des Kreditgeschäftes sowohl im privaten als auch gewerblichen Bereich: Mit 186,6 Millionen Euro lag die Summe der Ausleihungen per 31. Dezember um 7,6 Millionen oder einem Plus von 4,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das angestrebte Wachstumsziel von 1,5 Prozent wurde damit übertroffen. Das betreute Kundenkreditvolumen ist im Berichtsjahr von 223,3 Millionen Euro um 11,2 Millionen auf 234,5 Millionen Euro gestiegen; eine Steigerung von 5 Prozent.

 

Wachstumstreiber im Privatkundengeschäft waren Wohnungsfinanzierungen sowie Maßnahmen zur Modernisierung und Energieeinsparung. Im Firmenkundengeschäft wurden von der Bank insbesondere Investitionen für betriebliche Anlagen und Betriebserweiterungen finanziell begleitet.

 

Die bilanzwirksamen Kundeneinlagen erhöhten sich um 4,7 Prozent auf 218,3 Millionen Euro. Bedingt durch die anhaltende Niedrigzinsphase und die erhöhte Unsicherheit der Sparer angesichts der Eurostaatsschuldenkrise waren vor allem schnell verfügbare und sichere Anlageformen gefragt. Das Gesamtkundeneinlagenvolumen konnte um 7,4 Prozent auf 337 Millionen Euro gesteigert werden.

 

„Betongold“ weiter stark gefragt

Im Dienstleistungsbereich florierten neben dem Wertpapiergeschäft, als stärkste Ertragssäule in diesem Segment, vor allem das Versicherungs- und Bauspargeschäft sowie die Immobilienvermittlung der erst ein knappes Jahr am Markt agierenden „Mendener Bank Immobilien GmbH Co. KG“. Auf der Suche nach einer Alternative zur klassischen Geldanlage hätten sich viele Kunden und Mitglieder für das sogenannte „Betongold“ entschieden und investierten in Einfamilienhäuser, Grundstücke und Eigentumswohnungen. Neben der Vermittlung zahlreicher Mietobjekte wurden von der „Mendener Bank Immobilien GmbH & Co. KG“ im „Rumpfgeschäftsjahr 2014“ 12 Immobilien mit einem Gesamtvolumen von 2,0 Millionen Euro an neue Eigentümer übergeben. Gefragt waren dabei insbesondere Einfamilienhäuser im Grünen und der Stadtrandlage.

 

Mitgliederzahl steigt erneut – 7 Prozent Dividende –Komfortable Eigenkapitalausstattung

Die gute Entwicklung der Bank und das nicht zuletzt dadurch auf- und ausgebaute Vertrauen der Kunden zeigen sich auch im erneuten Anstieg der Mitgliederzahlen. In 2014 konnte die Mendener Bank 310 neue Mitglieder gewinnen. 6.444 Anteils-eigner profitieren jetzt und in Zukunft vom Geschäftserfolg ihrer Bank. Trotz des schwieriger werdenden Marktumfeldes und des historisch niedrigen Zinsniveaus wurden erneut „marktunübliche“ 7 Prozent Dividende auf der Vertreterversammlung unter Tages-ordnungspunkt „Verwendung des Bilanzgewinnes“ einstimmig beschlossen.  

 

Die Solidität und wirtschaftliche Stärke der Mendener Bank zeigt sich auch in der weiter verbesser­ten Eigenkapitalausstattung. Die Gesamt­kapital­quote wurde auf rund 18 Prozent erhöht; gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 8,5 Prozent. Die Bank wird damit schon heute den umfangreichen aufsichtsrechtlichen Kapital- und Liquiditätsvorgaben nach Basel III mehr als gerecht. Sie besitzt einen komfortablen Spielraum für eine Aus­weitung des Kundenkreditvolumens und ist auch für Krisenzeiten bestens gerüstet.

 

Genossenschaftsbanken und die europäische Politik

Bankvorstand Hackl nahm in seinem Vortrag kritisch Stellung zur europäischen Finanzmarktpolitik: „Wir brauchen eine europäische Bankenregulierung, die konsequent den Risikogehalt einer Bank berücksichtigt.“ So muss zum Beispiel auch die Mendener Bank in den Europäischen Bankabwicklungsfonds einzahlen. „Der Fonds springt nur ein, wenn systemrelevante Banken saniert oder abgewickelt werden müssen. Unsere Bank ist aber keine systemrelevante Bank. Von daher ist es so, als müssten Fahrradfahrer die Maut für Autobahnen mitbezahlen“, so Hackl bei der näheren Erläuterung dieser so wörtlich „bizarren Realität“. Und weiter: „Bei uns, für die die Selbstverantwortung Strukturprinzip ist, hat sich eine Menge Ärger angehäuft: Keine Staatshilfe gebraucht, volkswirtschaftliche Aufgaben vorbildhaft erfüllt, keine Strafverfahren, dafür ordentlich Steuern gezahlt, aber im Wettbewerb benachteiligt und von der Regulatorik erdrückt“. Viel sinnvoller sei es deshalb, die Einzahlungen in den EU-Bankenfonds so zu berechnen, dass sie den Risikogehalt des Geschäftsmodells einer Bank sowie ihre Systemrelevanz widerspiegelten.

 

Kritik äußerte der Vorstand auch an den europäischen Plänen zur Finanzierung von Mittelstand, Landwirtschaft und Handwerk. Der neue EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Junker will die „Fragmentierung auf dem Bankenmarkt“ beseitigen. Nicht der Finanzierung über Bankkredite, sondern der Kapitalmarktfinanzierung über Aktien, Anleihen, Schuldscheine oder Kredit-verbriefungen gehöre die Zukunft: „Statt auf die Kapitalmarktfinanzierung zu setzen, die für die allermeisten Mittelständler viel zu teuer ist, sollte die europäische Politik auf stabile Regional-bankenmodelle wie die der deutschen Genossenschaftsbanken bauen.“ Denn die Mendener Bank sei Teil des Mittelstandes und der Region. Auch deshalb funktioniere Mittelstands-finanzierung in Menden. Hackl: „Unser Rezept für einen florierenden Mittelstand:  Die Gründung genossenschaftlicher Regionalbanken auch in anderen EU-Ländern. Wenn die lokale Wirtschaft von regionalen Genossenschaftsbanken mit Krediten versorgt wird, sinkt die Abhängigkeit von Großbanken. Dies schafft gute Voraussetzungen, um das „too big to fail“-Prinzip wirksam zu bekämpfen. Vielleicht würde sich dann ja auch wieder in anderen Ländern ein starker Mittelstand entwickeln, der im globalen Wettbewerb bestehen kann“. Hackl stellt sich daher die abschließend die Frage „Warum nutzt Europa nicht unsere Erfahrung?“.

 

Verlässlicher Partner für die Stadt und ihre Bürger

“Wir, die Mendener Bank, sind für die Stadt Menden und ihre Bürgerinnen und Bürger ein verlässlicher Partner. Wir zahlen vor Ort Steuern, stärken die heimische Wirtschaft und kümmern uns um die Attraktivität der Stadt Menden in vielerlei Hinsicht“, so Knecht zur gesellschaftlichen Verantwortung seines Hauses.

 

Auch als Förderer und Sponsor hat sich die Mendener Bank wieder betätigt: Rund 80.000 Euro in Form von Spenden und Zweckerträgen wurden an hiesige Kindergärten und Schulen, Kultureinrichtungen bzw. -veranstaltungen, öffentliche Einrichtungen, Vereine und Zweckgemeinschaften im vergangenen Geschäftsjahr ausgeschüttet. Die von der Mendener Bank mitbegründete „Mendener Bürgerstiftung“ wurde zusätzlich mit 100.000 Euro Stiftungskapital wie schon in den Vorjahren bedacht.

 

Rainer Scholand durch Wiederwahl im Aufsichtsrat bestätigt

Dass die Vertreterinnen und -vertreter mit dem Kurs ihrer Bank zufrieden sind, demonstrierten sie mit ihrer Zustimmung bei der Feststellung des Jahresabschlusses. Vorstand und Aufsichtsrat wurde Entlastung erteilt. Ebenfalls über die Verwendung des Bilanzgewinns hatte die Versammlung zu entscheiden. Dabei folgte das Bankparlament dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat. Der bereits seit 1987 im Aufsichtrat der Bank tätige, selbständige Steuerberater Rainer Scholand wurde einstimmig wieder gewählt. Unter dem Applaus der zahlreichen Bankteilhaber nahm er dankenderweise das Votum mit Freude an.