„Als Mendener Bank sind wir ein verlässlicher Partner – für unsere Mitglieder und Kunden, die heimische Wirtschaft und insbesondere für die Stadt Menden“, so die einleitenden Worte von Vorstandsmitglied Ulrich Hackl bei Bekanntgabe der Geschäftszahlen vor rund 140 geladenen Mitgliedervertretern am vergangenen Donnerstagabend auf der Wilhelmshöhe. Gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Klaus-Dieter Knecht präsentierte Hackl das Ergebnis des zurückliegenden Geschäftsjahres 2013. Die weiterhin positive Entwicklung bei den Kundeneinlagen, die erneut gesteigerte Größenordnung im gewerblichem wie im privaten Kreditgeschäft so wie der erwirtschaftete Ertrag lagen über den Planzahlen des Hauses. Knecht: “Mit unserem Jahresergebnis für 2013 sind wir zufrieden“.
Zur diesjährigen Vertreterversammlung der Mendener Bank konnte der Aufsichtsratsvorsitzende und Versammlungsleiter Rainer Scholand neben den gewählten Vertretern, Gäste der genossenschaftlichen Finanzgruppe Volksbanken Raiffeisenbanken sowie zahlreiche Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeiter willkommen heißen. Sein besonderer Gruß galt dabei den Vorstandsmitgliedern der Schülergenossenschaft „Der Etui eSG“ der Realschule Menden, vertreten durch die betreuende Lehrerin Stefanie Tawakol mit ihren Schülern.
Mendener Bank – Teil der regionalen Kultur vor Ort
Hackl: “Bei der Mendener Bank gibt es den gesellschaftlichen Mehrwert. Weil wir im vergangenen Jahr unsere Mittelstandskredite weiter ausgebaut haben, weil wir rund 940.000 Euro Steuern gezahlt haben, weil wir Mitarbeiter für ehrenamtliches Engagement freigestellt haben, um nur einige Beispiele zu nennen“. Hackl ging in seiner auch visuell ansprechend begleiteten Rede deutlich auf die Seitens der Geschäftsleitung gelebte Verantwortung der heimischen Region gegenüber ein. Er hob dabei die Verlässlichkeit hervor, die sowohl Mitglieder, Kunden als auch die Mitarbeiter täglich erfahren, und stellte die nachhaltige Verbindlichkeit der Geschäftspolitik seines Hauses heraus. Und weiter: „Als Genossenschaftsbank sind wir auch Teil der regionalen Kultur hier vor Ort in Menden. Viele Menschen haben bei uns einen starken Heimatbezug, sind sozial engagiert und wertebezogen eng verbunden. Außerdem gibt es hier in Menden eine starke Familienunternehmenskultur. Die gilt es mit vereinten Kräften zu unterstützen und zu stärken.“
Kritik an hohem Tempo beim Erlass neuer Vorschriften
„Wir brauchen dringend eine Regulierungspause!“ Diese eindeutige Forderung gegenüber der Bundesregierung erhob Hackl im Verlauf seines Vortrages. Man brauche Zeit, um den zusätzlichen Anforderungen der vergangenen Monate und Jahre nachzukommen, so wörtlich. „Unsere Mitarbeiter wollen Zeit haben für die Beratungsgespräche mit Mitgliedern und Kunden“, hob Hackl hervor. „Doch je mehr wir uns mit immer neuen Vorschriften befassen müssen, desto weniger Spielraum bleibt uns.“ Kritik übte das Vorstandsmitglied am Koalitions-vertrag, in dem sich die Regierungsparteien für weitere Maßnahmen bei der Bankenregulierung aussprechen. Positiv sei dagegen das Versprechen der Regierung, dass Sparer von Genossenschaftsbanken nicht für Versäumnisse von Krisen-Banken in anderen Ländern gerade stehen müssen. „Hier erwarten wir Standfestigkeit auf dem europäischen Parkett“, betonte Hackl. „Unsere seit Jahrzehnten bewährte genossenschaftliche Sicherungseinrichtung darf nicht beeinträchtigt werden. Auf diese Weise lassen sich die grundlegenden Probleme von Banken in den Krisenländern nicht lösen.“ Als Grund zur Hoffnung, dass dieses Szenario nicht eintrifft, zitierte Hackl Bundeskanzlerin Angela Merkel wörtlich, die anlässlich der 70. Bankwirtschaftlichen Tagung des Bundesverbandes der Volksbanken Raiffeisenbanken dort zu Gast war, mit den Worten: „Die Einlagensicherungssysteme bleiben in der EU-Regulierung anerkannt. Betrachten Sie das als Mitbringsel anlässlich des 80. Geburtstages Ihrer Sicherungseinrichtung“.
Auf Kritik stieß bei der gut besuchten Vertreterversammlung die Höhe der von der neuen Bundesregierung geplanten Ausgaben. „Solche Großzügigkeit können wir uns nicht leisten“, fasste Hackl die Stimmung zusammen. „Wir stehen in Deutschland kurz davor, die Erfolge aus zehn Jahren harter Reformen zu verspielen. Es ist unverantwortlich, der kommenden Generation einen weiter wachsenden Schuldenberg zu übergeben.“
Kreditengagement weiter ausgeweitet
In der Region habe sich dagegen 2013 Erfreuliches zugetragen. „Viele kleine und mittlere Unternehmen konnten der Rezession in der Eurozone widerstehen“, berichtete Hackl. Jedoch gäbe es im Mittelstand eine weitverbreitete Angst vor Finanzierungsengpässen. Viele Unternehmer rechneten damit, aufgrund der Bankenregulierung künftig schwerer und zu schlechteren Konditionen an Bankkredite zu kommen. Hackl: „Schon jetzt gibt es Hinweise auf einen Investitionsstau. Doch kein Grund zur Sorge: Die Mendener Bank setzt sich weiter dafür ein, dass es in unserer Stadt zu keiner Kreditklemme kommt.“
Auf die Erläuterung der durchaus positiven Bilanzzahlen ging Vorstandsmitglied Knecht in seinem Vortrag näher ein. Im Jahr 2013 hat die Mendener Bank ihr Kreditvolumen um 1,6 Prozent auf insgesamt 179 Millionen Euro gesteigert. Knecht: „Der Blick in die Bücher unserer Bank zeigt deutlich, dass wir weiterhin ein treuer Begleiter der Mittelständischen Unternehmen und für private Investitionen in unserer Region sind“.
Immobiliengeschäft: Mendener Bank bekommt Nachwuchs
„Wir haben uns entschieden, das für uns lukrative Immobiliengeschäft zukünftig in Eigenregie zu managen. Mit Gründung der hundertprozentigen Immobilientochter „Mendener Bank Immobilien GmbH & Co KG“ bauen wir unter anderem das Maklergeschäft weiter aus“, so Knecht bei der Vorstellung des neuen, selbständig agierenden Geschäftsfeldes. Unterstützt wird die Bank dabei vom Halinger Manuel Kuhlmann, der seit dem 01. Mai für die neue Gesellschaft tätig ist. Gemeinsam mit ihm wolle man das weitreichende Tätigkeitsfeld „Immobilie“ weiter ausbauen und langfristig lukrativ gestalten.
Vertrauen der Anleger ist da
Die Kundeneinlagen nahmen im Jahr 2013 um 3,3 Prozent zu und umfassten zum Jahreswechsel 209 Millionen Euro. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus setzten die Kunden vor allem auf täglich fällige Einlagen. „Uns als Genossenschaft vertrauen die Kunden ihr Erspartes besonders gern an“, hob Knecht hervor. „Dies gilt gerade in Zeiten weiter unruhiger Finanzmärkte. Doch, wer wie wir verlässlich ist, ist auch attraktiv“.
7 Prozent Dividende für Mitglieder
Mit inzwischen 6.335 Teilhabern - das bedeutet ein Plus von 350 Mitgliedern gegenüber dem Vorjahr - gehört die Mendener Bank zu den größeren Mitgliedervereinigungen der Region. Nach der Zustimmung zum Jahresbericht und der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat stimmten die Mitgliedervertreter einer Dividende von erneut marktunüblichen 7 Prozent für das Jahr 2013 zu. 450.000 Euro des Jahresüberschusses in Höhe von rund 584.000 Euro gehen in die Rücklagen des Genossenschaftsinstituts.
Positives Prüfungsergebnis
Aufsichtsratsvorsitzender Scholand berichtete den Bankteilhabern über die Tätigkeit des Aufsichtsrates im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013. Die Gesamtverhältnisse der Mendener Bank seien geordnet. Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk sei im Zuge der gesetzlichen Prüfung vom Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband erteilt worden. Der Gewinnverwendungsvorschlag wurde wie alle anderen Beschlussvorlagen von den Vertretern einstimmig abgesegnet.
Aufsichtsräte einstimmig wiedergewählt
Ohne Überraschung verlief die satzungsmäßig anstehende Wahl zum Aufsichtsrat. Einstimmig wurden die seit 2011 im Kontrollorgan der Bank tätigen Reinhard Friemauth und Hermann Niehaves für weitere drei Jahre in ihren Ämtern bestätigt.