Geschäftsjahr 2015: Erneut deutliche Zuwächse bei Krediten und Einlagen - 7 Prozent Dividende – Mitglieder-Mehrwertprogramm - 100.000 Euro für „Mendener Bürgerstiftung“.
Auf ihrer Bilanzpressekonferenz am vergangenen Donnerstag hat sich die Mendener Bank erneut solide und ertragsstark präsentiert. „Wir können durchaus zufrieden auf die Geschäftsentwicklung in 2015 zurückblicken. In einem nach wie vor schwierigen Marktumfeld schließen wir mit einem guten Ergebnis ab. Dies gelang uns trotz eines starken Wettbewerbes, der anhaltenden EU-, Finanz- und Staatenkrisen, der nicht enden wollenden Regulierungsmaßnahmen und der weiterhin auf sehr niedrigem Niveau stagnierenden Zinsen“, betont Vor-standsmitglied Ulrich Hackl. Gemeinsam mit seinem Kollegen Klaus-Dieter Knecht ließ er das zurückliegende Geschäftsjahr Revue passieren. Getragen wurde die Entwicklung in 2015 von einem sehr guten Kreditgeschäft, einem kräftigen Einlagenzuwachs sowie florierenden Wertpapiergeschäften. Auch die anderen, außerbilanziellen Geschäftsfelder zeigen gute Ergebnisse und die Zahl der Girokonten wächst kontinuierlich.
Steigerung der Bilanzsumme durch erfolgreiches Kreditgeschäft
Die positive Geschäftsentwicklung spiegelt sich dementsprechend auch in der Bilanzsumme wider, die mit einem Plus von 3,5 Prozent um gut 10 Millionen Euro auf rund 288 Millionen Euro gesteigert werden konnte. Ursächlich dafür war bei rückläufigen Forderungen gegen Kreditinstitute ein sehr gutes Wachstum des Kreditgeschäftes. Hackl: „Wir haben den Bestand an Kundenkrediten um 16 Millionen Euro oder 8,5 Prozent auf 202,5 Millionen Euro erhöhen können“. Es hätte sich aber der Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt, so Hackl, dass bilanziell nur im Bereich der gewerblichen Kunden nennenswertes Wachstum erzielt werden könne. „Im Bereich der Immobilienkredite wachsen wir eher im genossenschaftlichen Verbundgeschäft - hier sind im wesentlichen die Vermittlungen zur Bausparkasse Schwäbisch Hall zu nennen, wobei wir aber auch die genossenschaftlichen Hypotheken-banken in den Fokus rücken wollen“. Dabei wurde dem Wunsch der Kunden nach Langfristfinanzierungen, die aufgrund der Niedrigzinsphase verständlich sind, Rechnung getragen. Insgesamt hat die Mendener Bank rund 54,5 Millionen Euro an Neukrediten herausgelegt, das heißt, bei demnach 16 Millionen Euro Wachstum wurden 38,5 Millionen Euro an Tilgungsleistungen durch die Kunden erbracht.
Einlagenwachstum trotz Zinstief - Auch in 2015 Rekord-zuwachs im Fondsbereich
Auf der Passivseite der Bilanz haben sich die Kundeneinlagen um gut 5,4 Millionen Euro oder 2,5 Prozent erhöht, so dass 223,6 Millionen Euro ausgewiesen werden. „Dies ist vor dem Hintergrund der anhaltenden Nullzinspolitik seitens der EZB und der hohen Wettbewerbsintensität ein besonderer Ausdruck des Kundenvertrauens in die Stabilität unserer Bank und in das genossenschaftliche Geschäftsmodell“, zeigt Hackl sich zufrieden. Zu Recht, denn die genossenschaftliche Gruppe der Volks- und Raiffeisenbanken ist die mit Abstand am besten geratete Bankengruppe Europas. Wenngleich unverändert ein Großteil der Einlagen in täglich fälligen Anlageprodukten geparkt ist, berücksichtigten die Kunden zusehends mehr alternative Anlageprodukte wie Fonds, um sich Rendite-aussichten zu eröffnen.
Unter Berücksichtigung der Bestände bei den Partnern der Genossenschaftlichen Finanzgruppe betreut die Mendener Bank inzwischen ein Gesamtkundenvolumen von rund 612,5 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 580 Millionen Euro.
„Unsere Mitglieder und Kunden investierten im Jahr 2015 außerdem ihr Geld verstärkt in Fonds unseres Verbundpartners Union Investment. Die Vermittlungssumme dorthin, die wir um knapp 6 Millionen Euro auf einen Gesamtbestand von 85,1 Millionen Euro ausbauen konnten, ist mehr als bemerkenswert. In diesem Bereich wurden unsere Erwartungen deutlich übertroffen“, betont Hackl.
Mitgliederzahl steigt erneut – 7 Prozent Dividende
Besonders erfreut zeigten sich die Bankvorstände Ulrich Hackl und Klaus-Dieter Knecht über den erneuten Mitgliederzuwachs. Insgesamt wurden 286 neue Mitglieder im vergangenen Jahr begrüßt. Knecht: „Dies zeigt, dass unser bewährtes Geschäftsmodell von den Menschen in der Region gelebt wird. Unsere 6.505 Mitglieder zu fördern ist unser oberstes Ziel.“ Mitglieder und Anteilseigner der Bank werden nicht nur am Unternehmenserfolg beteiligt, sondern kommen auch in den Genuss eines Mitglieder-Mehrwertprogramms, welches von Jahr zu Jahr weiter entwickelt wird. So wurde beispielsweise im November an über 5.000 Mitglieder die goldene VR-BankCard Plus ausgegeben. Mit ihr können Mitglieder die Mehrwerte der Mitgliedschaft nicht nur bei der Mendener Bank, sondern bei vielen Partnern in der Region und bei den über 14.000 Plus-Partnern im ganzen Bundesgebiet nutzen.
Knecht weiter: „Zweimal im Jahr informieren wir die Mitglieder mit unserer kompakten Mitgliederzeitung ‚Meine Mendener Bank‘ über einige Neuigkeiten aus dem Alltag unserer Bank.
Neben aktuellen Themen aus der Finanzwelt und Angeboten rund um’s Geld, bieten wir ihnen die Teilnahme an Tagesaus-flügen zu Vorteilspreisen oder den Besuch von Vorträgen, Veranstaltungen oder zukünftig Seminaren an. Manchmal auch ohne jeden direkten Bezug zu Geld und Kapital. Auch das verstehen wir unter Mitgliederförderung.“
Trotz des schwieriger werdenden Marktumfeldes und des historisch niedrigen Zinsniveaus werde die Bank weiter an einer attraktiven Dividende festhalten. Vorbehaltlich der Zustimmung der Vertreterversammlung im Sommer 2016 werde die Dividende für die 6.505 Mitglieder äußerst attraktive, wenn auch „marktunübliche“ 7 Prozent betragen.
Niedrigzinsphase und Kosten der Regulierung werden zukünftig das Geschäftsergebnis belasten
„Auf der Grundlage einer an den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Kunden orientierten und qualitativ hochwertigen genossenschaftlichen Beratung - markendefiniert als ‚VR Beratungsqualität‘ - haben wir unsere wirtschaftliche Basis und die Verankerung in unserem regionalen Markt in und um Menden herum weiter gestärkt. Unsere Kunden schätzen unsere Zuverlässigkeit und qualitativ gute Arbeit, und vor allem unsere Schnelligkeit, dieses wird uns in Gesprächen immer wieder bestätigt.“, betont Hackl. Vor allem aufgrund der Ausweitung des Geschäftsumfangs und einem strikten Kostenmanagement, konnten die Belastungen aus den niedrigen Zinsen und der Regulierung in 2015 zu einem großen Teil abgefangen werden. „Darüber hinaus ist es uns auch gelungen, Kosten dort zurückzufahren, wo dies ohne Auswir-kungen auf die Qualität und den Service möglich war“, so Hackl weiter.
Sowohl Hackl als auch sein Vorstandskollege Klaus-Dieter Knecht sehen im anhaltenden Niedrigzinsumfeld weiterhin eine Herausforderung. Laut Knecht wird man somit in den Folgejahren mit einem kontinuierlichen Rückgang des zur Zeit noch positiven Zinsergebnisses rechnen müssen. „Trotz gebotener Anstrengungen wird sich der Rückgang nur zum Teil durch anderweitige Erträge und weitere Kosteneinsparungen kompensieren lassen“, so seine Prognose. Mit Sorge sieht Knecht zudem die Auswirkungen geplanter Regulierungsmaßnahmen. So warnt er ausdrücklich vor den Folgen der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Vergemeinschaftung der Einlagensicherung innerhalb der Eurozone. Knecht bezeichnet dieses Ansinnen als „modernes Raubrittertum“ und empfindet es als inakzeptabel, dass die Gelder, die die Genossenschaftsbanken in Deutschland zum Schutz ihrer Sparer aus der Gewinn- und Verlustrechnung zurückgelegt haben, europaweit sozialisiert werden und für die Einlagen bei Banken in allen Eurostaaten mithaften sollen.
Digitalisierte Serviceleistungen und Kundenähe
Auch die Mendener Bank beobachtet den Trend zu einer stärkeren Nutzung der digitalen Kommunikationswege und sieht darin eine weitere Herausforderung. So haben sich die Kunden in 2015 beispielsweise mehr als 3,6 Millionen Mal in den individuellen Bereich des Onlinebankings eingeloggt und die Leistungen rund ums Konto, Zahlungsverkehr und Depot oder allgemeine Informationsangebote genutzt. „Durch Internet und Smartphones haben sich die Anforderungen der allermeisten Menschen an die Abwicklung von jeglichen Geschäften des täglichen Bedarfs verändert“, führt Hackl aus: „Schnell, einfach und sicher muss es sein und zudem mobil und jederzeit verfügbar. Daher verwundert es nicht, dass unsere Kunden bereits heute für den Großteil der Abwicklung aller Servicetransaktionen, gemeint sind damit Leistungen rund ums Konto, unser Online- und Mobile-Banking, die Selbstbedienungsgeräte oder den telefonischen Kontakt wählen. Dementsprechend werden unsere persönlichen Serviceangebote, die wir in den Filialen vorhalten, inzwischen in einem immer geringer werdenden Umfang nachgefragt“. Andererseits hätten Kunden gerade bei komplexen Themen wie dem Anlage- oder Vorsorgegeschäft sowie Finanzierungsanfragen heute einen weitaus höheren Qualitätsanspruch und legen auf eine persönliche Beratung unverändert größten Wert - eine Entwicklung, die im Übrigen auch für jüngere Kunden gelte. Die Herausforderung der Zukunft sieht Hackl deshalb darin, die digitalen Vertriebswege entsprechend der Kundenbedarfe auszubauen und mit dem stationären Vertriebsweg optimal zu verzahnen.
Hackl: „Unsere Mitglieder und Kunden können dabei darauf vertrauen: Wir bleiben nah bei Ihnen. Ob über die klassische, mit Mitarbeitern besetzte Bankfiliale, unser telefonisch erreichbares KundenServieCenter oder rund um die Uhr per Internet oder Mobile-App. Die Kunden haben die Wahl“.
Einzig und allein musste man sich Gedanken über die Zukunft des SB-Centers im Lahrfeld machen. Zur Jahresmitte wird die Automatenfiliale Ob dem Lahrtal 1a aufgegeben. Die Gründe, die Hackl anführt, sind naheliegend wie einleuchtend: Die Kosten unter anderem für Energie, Wartung, EDV-Standleitung, Reinigung und Versicherung hätten sich in den letzten Jahr drastisch erhöht und stünden in keinem Verhältnis zu den dort erzielbaren Dienstleistungserträgen. Auch die Kundenfrequenz bzw. Geldautomatennutzung sei rückläufig. Zudem läge ein größerer Investitionsstau in Renovierung und Modernisierung an und somit sei die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben.
Ökologisch handeln – Energie nutzen und Geld sparen.
„Was der Privatmann zu Hause kann, das kann die Bank doch schon lange. So dachten wir, als wir für unser Haus im Jahre 2014 zwei Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtnennleistung von 123.500 kWp installierten“, so Hackl weitsichtig. Am 30. Juli wurde in Bösperde und am 27. November 2014 in Lendringsen auf den Dächern der neu errichteten Carportanlagen eine leistungsstarke Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Die Leistungs- bzw. die Stromeinsparungszahlen des kompletten Wirtschaftsjahres 2015 können sich sehen lassen. Mit dem Verkauf des überproduzierten Stroms an die Stadtwerke Menden hat die ökologisch gesehen „sauberste Bank Mendens“ ein Einsparergebnis von mehr als 28.000,-- Euro festgestellt. Hackl: „Neben den positiven Umweltaspekten, können wir in den nächsten Jahren mit mindestens gleich guten Ergebnissen rechnen. Somit wird sich das Gesamtprojekt spätestens ab dem elften Jahr der Nutzung amortisieren“. Von der Produktivität der Stromerzeugung können sich interessierte Mitglieder und Kunden jederzeit über direkt vor Ort angebrachte Anzeigetafeln überzeugen.
Genossenschaft vor Ort – Verantwortung für die Stadt und ihre Bürger – Gute Ausbildungsquote
Ihr aufrichtiges Interesse, sich aktiv in die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Stadt und der heimischen Region einzubringen und nachhaltig Verantwortung zu übernehmen, belegt die Mendener Bank auch im vergangenen Geschäftsjahr in vielerlei Hinsicht: “Wir, die Mendener Bank, sind für die Stadt Menden und ihre Bürgerinnen und Bürger ein verlässlicher Partner. Wir stellen seit Jahren sichere Arbeits-plätze bereit. Jährlich bieten wir interessierten Auszubildenden aus unserem Geschäftsgebiet eine Lehrstelle an. Bei 59 beschäftigten Mitarbeitern bilden wir im laufenden Geschäftsjahr sieben Auszubildende zu Bankkaufleuten aus. Das entspricht einer Ausbildungsquote von fast 12 Prozent. Wir zahlen vor Ort Steuern, stärken die heimische Wirtschaft und kümmern uns um die Attraktivität der Stadt Menden auf vielen Gebieten“, so Knecht zur gesellschaftlichen Verantwortung seines Hauses.
Im Jahr 2015 hat die Bank 80 örtliche, gemeinnützige Einrichtungen, Kindergärten und Schulen, Sport- und Fördervereine, Kultureinrichtungen bzw. -veranstaltungen, Initiativen und Zweckgemeinschaften mit rund 87.500 Euro in Form von Spenden und Sponsoring unterstützt.
Die von der Mendener Bank im Jahre 2010 mitbegründete „Mendener Bürgerstiftung“ wurde erneut mit 100.000 Euro Stiftungskapital bedacht. Auf der Internetseite www.mendener-buergerstiftung.de können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger sowohl über den Stiftungszweck als auch über die bisherigen Aktivitäten und unterstützten Projekte informieren.
Ausblick 2016 – Zuversicht für das kommende Jahr
Zum Abschluss der Bilanzpressekonferenz sind sich Hackl und Knecht trotz „am Himmel aufkommender, dunkler Wolken“ einig: „Wir sind nach wie vor sehr gut aufgestellt, haben gute Pespektiven, eine gute Mannschaft und noch viel Ehrgeiz, unsere gute Marktposition weiter auszubauen. Den stetigen Wandel sollten wir auch als Chance zur Weiterentwicklung unserer eigenen Fähigkeiten und Persönlichkeiten zugunsten der erfolgreichen Entwicklung der Mendener Bank sehen“.
