Positives Geschäftsjahr 2016 trotz Nullzinsphase und Regulatorik - Kundeneinlagen deutlich im Plus - 7 Prozent Dividende - Treuebonus: Privatgirokunden erhalten mehr als 122.000 Euro gutgeschrieben.
Eine positive und grundsolide Entwicklung haben Ulrich Hackl, Vorstandsmitglied der Mendener Bank, und Thomas Pätzold, Leiter Marketing und Pressesprecher, am vergangenen Donnerstag im Rahmen der alljährlichen Bilanzpressekonferenz präsentiert. Auch 2016 konnte das einzig selbständige Kreditinstitut in Menden seine Rolle weiter ausbauen und damit die starke Marktposition unterstreichen. „Wir haben im Geschäftsjahr 2016 ein Ergebnis erreicht, mit dem wir zufrieden sein können, zumal sich die Rahmen-bedingungen für Banken im abgelaufenen Kalenderjahr nicht verbessert haben“, erklärt Hackl – und meint damit insbesondere die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB, die für die gesamte Branche zusehends zur Belastungsprobe werde. Trotz Erfolge auf der Kostenseite wird laut Hackl der rückläufige Zinsüberschuss in der Gewinn- und Verlustrechnung bei der Mendener Bank sichtbar. Gleichwohl sieht er die Bank für die Zukunft gut gerüstet, denn das Ergebnis versetzt sie in die Lage, das Eigenkapital als wichtigste finanzielle Zielgröße erneut deutlich zu stärken. Diese Substanzmehrung ist nach den Worten von Hackl sehr wichtig, denn sie sichert den zur Abfederung des rückläufigen Zinsergebnisses erforderlichen Spielraum für weiteres Wachstum im Kundengeschäft. Auch in diesem Punkt hat die Mendener Bank 2016 wieder einen großen Schritt nach vorn gemacht: „Unsere Bilanz ist das Abbild einer echten Kundenbank und damit auch Bestätigung für das Genossenschaftsmodell, das für Nähe, Qualität, Fairness und Partnerschaft steht“, betonte Pätzold. Damit fließen die Einlagen der Kunden zum überwiegenden Teil als Kredite in die Hönnestadt Menden bzw. in die heimische Region zurück. Diese Prägung macht die Mendener Bank weitgehend unabhängig vom globalen Geld- und Kapitalmarkt.
Geschäftszahlen überzeugen
Die Bilanzsumme nimmt mit einer Steigerung von vier Prozent und einem Wert von 299,5 Millionen Euro (plus 11,6 Millionen Euro zum Vorjahr) die „Dreihundert Millionen-Marke“ ins Visier.
Unter Berücksichtigung der Bestände bei den Partnern der Genossenschaftlichen Finanzgruppe betreut die Mendener Bank inzwischen ein Gesamtkundenvolumen von rund 630,5 Millionen Euro (Vorjahr: 617 Millionen Euro). Das Kundenkreditvolumen beläuft sich dabei auf mehr als 254 Millionen Euro.
Hackl: „Im zurückliegenden Geschäftsjahr hatten wir im wahrsten Sinne des Wortes ein ‚aktives Aktivgeschäft‘. Aber aufgrund von Regel- und Sondertilgungen bei gewerblichen und Firmenkundenkrediten sowie kurzfristigen Finanzierungen im übrigen Unternehmenskundengeschäft, die allerdings im Laufe des Geschäftsjahres wieder zurückgeführt wurden, konnten wir das gute Vorjahresergebnis beim bilanziellen Kreditvolumen nicht erreichen“. Insgesamt standen 2016 Kredite in Höhe von insgesamt 193,5 Millionen Euro zu Buche, „denen hohe Tilgungsleistungen von gewerblichen Kunden gegenüberstanden, die aufgrund der prosperierenden Wirtschaftssituation über eine extrem hohe Liquidität verfügen“.
Auch hätte sich der Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt, so Hackl, dass bilanziell nur im Bereich der gewerblichen Kunden nennenswertes Wachstum erzielt werden könne. „Im Bereich der Immobilienkredite wachsen wir eher im genossenschaftlichen Finanzverbundgeschäft - hier sind im wesentlichen die Vermittlungen zur Bausparkasse Schwäbisch Hall zu nennen, wobei wir aber auch die genossenschaftlichen Hypothekenbanken in den Fokus rücken wollen“. Dabei wurde mit rund 34,8 Millionen Euro an Neukrediten dem Wunsch der Kunden nach Langfristfinanzierungen, die aufgrund der Niedrigzinsphase verständlich sind, Rechnung getragen.
Konsumentenkredite vermittelt die Mendener Bank innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe als easyCredit an die TeamBank. Hier erhöhte sich der Bestand um vier Prozent auf 7,2 Millionen Euro.
Kundenvertrauen sorgt für enormes Einlagenwachstum
Auf der Passivseite der Bilanz wuchsen die Einlagen um 14,7 Millionen Euro (plus 6,6 Prozent) auf 238,4 Millionen Euro. Dazu Hackl: „Unsere Kunden vertrauen uns im höchsten Maße und parken ihr Geld als Tagesgeld oder Spareinlage – inzwischen sogar ohne Zinsertrag. In unserer ausgezeichneten ‚Genossenschaftlichen Beratung‘ erläutern wir Anlagealternativen mit höheren Renditeerwartungen, wie beispielsweise Investmentfonds. Wir sehen es als unsere Pflicht an, in Zeiten niedrigster Zinsen abgestimmt auf die Anlegermentalität auch die Chancen des Kapitalmarktes aufzuzeigen.“
Die aufgezeigte Entwicklung bei den Einlagen steht im Kontext der ungünstigen Zinssituation am Markt. Vermehrt schichten Einleger liquide Mittel in alternative Anlagen wie zum Beispiel Fondssparpläne um, die letztes Jahr in hohem Maße bei der Bank nachgefragt wurden. Kräftig zu sparen und eine Rendite zu erzielen, ist nach Ansicht von Pätzold in Zeiten des anhaltenden Zinstiefs wichtiger denn je: „Wer angesichts der steigenden Inflationsrate ausschließlich im Tagesgeldbereich engagiert bleibt, wird unweigerlich einen realen Vermögensverlust erleiden. Eine breite und sinnvolle Streuung der Anlagen einhergehend mit einer kompetenten und vertrauensvollen Beratung wird daher immer wichtiger, um sich ein finanzielles Polster für die Zukunft zu schaffen und einen angemessenen Lebensstandard im Alter zu sichern“.
Die positive Entwicklung des Jahres 2016 am Aktienmarkt, insbesondere im 4. Quartal, spiegelt sich in den Kundendepots wider. Die Neuanlagen der Kunden sowie die Kursentwicklung bei Aktien, Fonds und Renten haben zum Stichtag 31.12.2016 zu einem Anstieg der Werte in den Depots um 4 Millionen Euro geführt. Die gesamten Geldanlagen, die Kunden der Mendener Bank außerhalb der Bilanz im Wertpapier- und Fondsgeschäft beim Verbundpartner Union Investment getätigt haben, wiesen zum 31.12.2016 einen Gesamtbestand von 89,2 Millionen Euro aus. Hackl sichtlich zufrieden: „ In diesem Bereich wurden unsere Planungen und Erwartungen deutlich übertroffen“.
Die Summe der bilanziellen Einlagen und der vermittelten Gelder, das sogenannte Kundenanlagevolumen beträgt 376,4 Millionen Euro (Vorjahr: 354,7 Millionen Euro).
Kosten reduziert - Jahresüberschuss gesteigert
Trotz zufriedenstellender Geschäftszahlen werden die Folgen der Negativzinspolitik der EZB mit einem Minus von 548.000 Euro im Zinsergebnis auf 7,8 Millionen Euro sichtbar. Der Provisionsüberschuss konnte mit 2,4 Millionen auf Vorjahresniveau gehalten werden. Umso erfreulicher ist es, dass die Aufwendungen deutlich und stärker als geplant um 447.000 Euro reduziert werden konnten.
Nach Steuerzahlung in Höhe von 873.000 Euro und einer mehr als angemessenen Eigenkapitaldotierung kann der Vorstand der Bank den Gremien auf der Vertreterversammlung im Sommer eine Dividendenausschüttung in Höhe von sieben Prozent vorschlagen. Der ausgewiesene Jahresüberschuss liegt mit 650.000 Euro mit fast sieben Prozent über dem Ergebnis des Vorjahres.
Treuebonus an Privatgirokunden durch faires Kontomodell
Der genossenschaftliche Erfolgskurs zeigt sich ebenfalls in der Neukundengewinnung im Girobereich. 438 Kunden aus der Mendener Region konnte die Bank im Jahr 2016 als Neu-kunden begrüßen. Man habe sowohl im privaten wie auch im gewerblichen Kundensegment erneut zugelegt. Erfolgsfaktoren seien dabei auch die bereits Ende 2014 eingeführten Konto-modelle gewesen, bei denen der treue Kunde den monatlichen Preis für sein Girokonto selbst bestimmen kann. Pätzold erklärt: „Trotz Niedrigzinsphase und steigenden Kostendrucks für die gesamte Bankenlandschaft gibt es nach wie vor Preis- und Gebührenentwicklungen innerhalb unserer Branche, die Neukunden deutlich besser stellen als treue Stammkunden“. Mit sogenannten Startguthaben oder -prämien, mit Lockange-boten im kurzfristigen Zinsbereich oder mit sonstigen, zeitlich befristeten, teils einkommensabhängigen Rabattaktionen, versuche der ein oder andere Mitbewerber die für die Zukunft so wichtigen Neukunden zu gewinnen. Pätzold deutlich: „Dieses Vorgehen entspricht nicht unserem genossenschaftlichen Geschäftsmodell und der in unserer Satzung schriftlich fixierten Mitgliederförderung“. Und weiter: „Wir honorieren mit unseren vor zwei Jahren eingeführten Kontomodellen die Treue unserer zahlreichen Kunden, indem wir sie pro Monat mit einem Euro pro Finanzprodukt auf den Grundpreis des jeweiligen Kontos belohnen. Die gesamte Rückerstattung – im günstigsten Fall sind das 60 Euro - erfolgt im Monat Dezember eines jeden Jahres“. Familien würden gleich mehrfach davon profitieren, denn bei jedem Produktabschluss eines Familienmitglieds erhielten alle Kontoinhaber der Familie den Treuebonus. „Über 122.000 Euro an Treuebonus haben wir unseren Privatgirokunden im Dezember des letzten Jahres gutgeschrieben“, so Pätzold.
Persönlich und Digital
„Die digitale Transformation als gesellschaftlicher Trend überlagert unser zukünftiges Bankgeschäft“, so Hackl. „Doch die Zukunft der Mendener Bank ist persönlich und digital zugleich“. Trotz allen technischen Fortschritts wird nach Ansicht der Bank der Bedarf an persönlicher und seriöser Beratung bei den großen Finanzthemen Vermögensanlage, Vorsorge und Baufinanzierung auch zukünftig hoch bleiben. „Deshalb gilt es, unsere Stärken, nämlich die regionale Nähe zum Kunden und die hohe Qualität in der persönlichen Beratung, zu bewahren und durch umfassende digitale Angebote zu ergänzen“ präzisiert Hackl die Zielsetzung. Digitalisierung bietet die Chance, das bewährte genossenschaftliche Geschäftsmodell weiter zu entwickeln und an veränderte Kundenwünsche anzupassen. Die Kunden haben die Wahl, auf welchem Weg sie die Bank erreichen möchten: persönlich in der Filiale, telefonisch über das zentrale KundenServiceCenter oder bequem über die vielfältigen OnlineBanking-Funktionalitäten oder der mobilen VR Banking-App. „Diese umfassende Kombination können nur regionale Banken ihren Kunden bieten, zumal wir mit unseren vielfältigen digitalen Leistungen zumindest auf Augenhöhe mit unseren Wettbewerbern sind“, gibt sich auch Pätzold überzeugt. „Unsere genossenschaftliche FinanzGruppe packt diese Aufgaben in bundesweiten Projekten für alle Volksbanken und Raiffeisenbanken an. Mit der VR-Banking-App und Angeboten wie ‚Scan2Bank‘ oder ‚Geld senden & anfordern‘ bieten wir zukünftig attraktive digitale Lösungen. ‚Scan2Bank‘ ermöglicht das Ausführen von Überweisungen mittels Foto der Rechnung und mit der Funktion ‚Geld senden & anfordern‘ können Geldbeträge wie eine Nachricht verschickt werden. Wir wollen so die Nähe und Partnerschaftlichkeit, die unser genossenschaftliches Geschäftsmodell ausmacht, auch in der digitalen Welt erlebbar machen.“
Engagiert in der Region – für die Region
Über das alltägliche Bankgeschäft hinaus engagiert sich die Mendener Bank auch für die Menschen und die Region und lässt diese an ihrem wirtschaftlichen Erfolg partizipieren. Über 69 Initiativen, Kindergärten und Schulen, Sport- und Fördervereine sowie soziale und gemeinnützige Einrichtungen wurden 2016 durch finanzielle Förder- bzw. Sponsoring-maßnahmen und auch Spenden in einer Gesamthöhe von rund 83.400 Euro unterstützt.
„Es entspricht schon seit Jahrzehnten unserer genossenschaftlichen Philosophie sowohl unsere Mitglieder und Kunden als auch die Bürgerinnen und Bürger Mendens an unserem Erfolg teilhaben zu lassen“, betont Pätzold. “Wir, die Mendener Bank, sind für die Stadt ein verlässlicher Partner. Wir stellen seit Jahren sichere Arbeitsplätze bereit. Jährlich bieten wir interessierten Auszubildenden aus unserem Geschäftsgebiet eine Lehrstelle an. Bei 59 beschäftigten Mitarbeitern bilden wir im laufenden Geschäftsjahr sieben Auszubildende zu Bankkaufleuten aus. Das entspricht einer Ausbildungsquote von fast 12 Prozent. Wir zahlen vor Ort Steuern, stärken die heimische Wirtschaft und kümmern uns um die Attraktivität der Stadt Menden auf vielen Gebieten“, so Pätzold zur gesellschaftlichen Verantwortung des Hauses.
Ausblick 2017
Trotz des schwierigen Marktumfelds blickt der Vorstand der Mendener Bank dennoch positiv in die Zukunft: „Für das Jahr 2017 gehen wir von einem weiter anhaltenden niedrigen Zinsniveau aus. Neben einem guten Kostenmanagement ist es wichtig, die digitalen Möglichkeiten zu nutzen, um das Bankgeschäft für die Kunden einfacher, schneller und effektiver zu machen. Bei unseren Planungen für das laufende Geschäftsjahr haben wir wachsende Marktanteile miteinberechnet. Sowohl im bilanziellen Geschäft, wie auch im Dienstleistungsgeschäft wollen wir Steigerungsraten erzielen“, so Hackl. Die höchstmögliche Kundenorientierung stehe auch in 2017 im Fokus des Handelns. Durch konsequente interne und externe Schulungsmaßnahmen solle die Beratungsqualität weiter erhöht werden. Pätzold abschließend: „Persönliche Nähe ist eben nicht digitalisierbar. Der Mensch steht bei uns weiter im Vordergrund. Und so soll und wird es bleiben“.