Mendener Bürgerstiftung

Mendener Bank eG übernimmt Verantwortung für die Region

122.500 Euro Stiftungskapital für einen guten Start

Menden. „Lassen Sie uns den Aufbau eines bürgerschaftlichen Engagements vorantreiben. Wir müssen viel stärker als bisher Bürgerinnen und Bürger für die Aufgaben in dieser Stadt gewinnen“, so die einleitenden Worte von Bürgermeister Volker Fleige anlässlich der feierlichen Übergabe der Stiftungsurkunde zur Gründung der „Mendener Bürgerstiftung“. Dem historischen Moment angemessenen fand die Feierstunde im Alten Ratssaal des alten Rathauses statt. Vor geladenen Vertretern aus Politik und Wirtschaft erhielten Ulrich Hackl, Vorstands-vorsitzender der Stiftung, und Rainer Scholand, Vorsitzender des Kuratoriums, die von Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann unterzeichnete Anerkennungsurkunde für die „Mendener Bürgerstiftung“ aus den Händen von Volker Milk, für die Stiftungsaufsicht zuständiger Abteilungsleiter bei der Bezirksregierung Arnsberg.

 

„Die neue Stiftung ist ein Signal für Menden.“ betont Milk. „An dieses auf Wachstum angelegte Stiftungsmodell knüpfen sich gerade in Zeiten leerer öffentlicher Kassen große Hoffnungen, weil es vielen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit eröffnet, sich zum Wohle aller in der Stadt mit Geld und Arbeit einzubringen und so Gemeinschaftssinn zu erleben und zu beweisen. Ich bin mir sicher, dass ganz viele Menschen in Menden von dem breit angelegten Stiftungszweck profitieren werden.“

Die Mendener Bürgerstiftung ist eine auf Initiative der Stadt Menden und der Mendener Bank eG ins Leben gerufene Gemeinschaftsstiftung von Bürgern für Bürger. Sie will mit Hilfe der Bürger, von Industrie, Handel, Gewerbe und Banken das Gemeinwesen in Menden in den Bereichen initiieren, gestalten und fördern, die nicht zu den regulären Aufgaben der Stadtverwaltung gehören und für die keine öffentlichen Mittel zur Verfügung stehen. Somit können sich Privatpersonen, Vereine und Unternehmen mit Zeit, Geld und Ideen beteiligen.

 

Mitverantwortung übernehmen und das ehrenamtlich

 

Fleige: „Dort, wo die Kommune im Bereich der freiwilligen Leistungen mangels Masse nicht mehr fördernd tätig werden kann, dort sollen die finanziellen Möglichkeiten der Stiftung greifen.“ Das verbindende Miteinander in der Stiftung solle Ausdruck der bürgerschaftlichen Anteilnahme, der bürgerschaftlichen Sympathie, des bürgerschaftlichen Interesses für das Geschehen vor Ort sein. Zweck und Aufgaben der Stiftung seien breit angelegt und deckten nahezu alle Felder kommunalen Lebens ab, so der dankbare Bürgermeister.

 

Acht „Gründungsväter“ stellen als ehrenamtlich tätige Mitglieder die Organe der Stiftung. Neben Ulrich Hackl, Vorstandsmitglied der Mendener Bank eG, bilden Ulrich Menge, Stadt Menden, und der Unternehmer Johann Caspar Tönnesmann den Vorstand. Das Kuratorium besteht aus dem Vorsitzenden Rainer Scholand, Bürgermeister Volker Fleige,

Ernst Kayser, Stefan Maaß und Reinhold Voß.

 

„Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele“.

 

Im Anschluss an die Eröffnungsrede von Bürgermeister Volker Fleige ergriff Ulrich Hackl, Vorstandsmitglied der Mendener Bank eG, das Wort und legte den geladenen Gästen die Beweggründe seines Hauses zur Mendener Bürgerstiftung dar.

 

„Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele. Diese Worte von Friedrich Wilhelm Raiffeisen beschreiben seit mehr als 150 Jahren die Idee der Genossenschaft und den Sinn von Kooperationen“, so Hackl. Und weiter: „Diese Worte finden sich auch in vielem wieder, was dem Grundgedanken einer jeden Bürgerstiftung entspricht“.

 

Bürgerstiftungen im allgemeinen und natürlich auch die Mendener Bürgerstiftung hätten sich zum obersten Ziel gesetzt, eben jenes bürgerschaftliche Engagement zu fördern, Menschen zu helfen und Projekte langfristig mit finanziellen Mitteln auszustatten. „Geld geben und tatkräftig mit anpacken – das schließt sich nicht aus. Es ergänzt sich vielmehr!“ unter-streicht Hackl indem er die Personen seines Hauses aufzählt, die sich ehrenamtlich in die Stiftung einbringen werden. Neben den bereits erwähnten Vorstands- und Kuratoriumsmitgliedern wird Markus Reers, Leiter Privatkundenbetreuung und Prokurist der Mendener Bank, als Ansprechpartner fungieren.

 

Die Aussagekraft und Bedeutung der Worte Raiffeisens seien auch das Erfolgsrezept der Mendener Bank und ihrer Vorgängerinstitute. Hackl: „Seit mittlerweile über 110 Jahren sind wir für die Menschen in und um Menden da und genießen ihr Vertrauen. Deshalb ist es aus unserer Sicht an der Zeit Menden etwas dafür zurückzugeben“.

 

Seit geraumer Zeit habe sich das heimische, genossen-schaftliche Kreditinstitut mit dem Thema einer Stiftung beschäftigt und von den seit 2007 wachsenden Überlegungen in der Stadtverwaltung erfahren. Schließlich habe man die Stadtverwaltung mit den beiden treibenden Kräften Volker Fleige und Uli Menge und die Gedanken der Mendener Bank gebündelt. Daraus sei die Idee der Mendener Bürgerstiftung entstanden. „Diese Bürgerstiftung möchten wir seitens der Mendener Bank mit 100.000,- Euro anschieben“, so Hackl.

 

Mendener Bürgerstiftung unterstützt gute Ideen

 

In der Mendener Bürgerstiftung schließen sich engagierte Privatpersonen, mittelständische Unternehmen und Organisationen zusammen, um sich in Menden für soziale, kulturelle und sonstige bürgerschaftliche Anliegen einzusetzen.

Durch das Stiftungskapital wird die Bürgerstiftung langfristig unabhängig von wechselnder Spendenbereitschaft, öffentlichen Zuwendungen und politischen Mehrheiten. Das Stiftungs-vermögen bleibt immer erhalten. Für ihre Arbeit wird die Mendener Bürgerstiftung nur die Erträge aus ihrem Vermögen sowie Spenden verwenden.

 

Sowohl Fleige als auch Hackl betonten in ihren Ansprachen, dass Bürgerstiftungen nicht nur die "Geldreichen", sondern auch die "Zeit-" und "Ideenreichen" brauchen würden. Stiftungen böten eine ideale Möglichkeit, sich miteinander für das lokale Gemeinwesen zu engagieren. Ob als Stifter oder Zustifter, als Geld- oder Sachspender - und das bereits mit kleinerem Vermögen - , durch ehrenamtliches Engagement in den Gremien der Stiftung, freiwillige Mitarbeit in Projekten und Arbeitsgruppen oder durch gute Ideen für die Arbeit der Bürgerstiftung.

 

„Ich freue mich, dass wir bereits im Vorfeld weitere Gründungs-stifter von der Idee der Bürgerstiftung begeistern konnten. Ich darf hier Herrn Ernst Kayser, Herrn Stefan Maaß, Herrn Johann Caspar Tönnesmann und Herrn Reinhold Voß nennen. Mit Stolz darf ich auf das Gründungsstiftungskapital verweisen, welches sich auf 122.500,- Euro beläuft. Sie sehen, Menden ist es wert, sich zu engagieren“, so Hackl abschließend. 

 

 

Aktuelle allgemeine und spezielle Zusatzinformationen zur Mendener Bürgerstiftung

 

a)Was sind Bürgerstiftungen?

Bürgerstiftungen kann man als unabhängige Stiftungen von Bürgern für Bürger beschreiben. Mehrere Stifter verfolgen diverse Stiftungszwecke in einem begrenzten geographischen Gebiet, z.B. einer Stadt, einem Landkreis oder einer Region. Die Stifter bzw. späteren Zustifter der Bürgerstiftung werden über entsprechende Gremien an der Willensbildung beteiligt. Bürgerstiftungen fördern gemeinnütziges Engagement vor Ort, können aber auch eigene Projekte durchführen. Durch die Bündelung des finanziellen und persönlichen Engagements sind sie oft Katalysator und Sprachrohr des örtlichen Gemeinwesens.

 

b)Was ist das Besondere an einer Bürgerstiftung?

Im Unterschied zur herkömmlichen Stiftung, die von einer Person oder einem Unternehmen gegründet wird und fortan mit den Erträgen aus dem Stiftungskapital arbeitet, sind Bürgerstiftungen Gemeinschaften von Stiftern und Zustiftern, die das Stiftungskapital erst langfristig durch eine Vielzahl eher kleinerer Zustiftungen aufbauen. Dadurch kann es sich jeder leisten, Stifterin oder Stifter zu werden.

Im Gegensatz zu Vereinen muss eine Stiftung ihr Geld nicht „zeitnah verwenden“, sondern kann langfristig arbeiten. Das Stiftungsvermögen selbst bleibt unangetastet. Dies macht die Bürgerstiftung langfristig unabhängig von der wirtschaftlichen Situation, politischen Mehrheiten und der wechselnden Spendenbereitschaft der Bürger. Da Bürgerstiftungen "auf ewig" angelegt sind, ist ihr Tätigkeitsbereich bewusst sehr weit gefasst. Dadurch können sie im Laufe ihres Bestehens flexibel auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren und sind offen für die Motive und Interessen von späteren Zustiftern.

 

c)Wie viele Bürgerstiftungen gibt es in Deutschland?

Insgesamt gibt es in Deutschland bereits 292 Bürgerstiftungen (Stand 30.06.2010), die den zehn Merkmalen einer Bürgerstiftung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen entsprechen. Das Gesamtvermögen beläuft sich auf rund 152 Millionen Euro.

Nähere Informationen unter: http://www.aktive-buergerschaft.de/umkreissuche

 

d)In welchem Bundesland gibt es die meisten Bürgerstiftungen?

Die meisten Bürgerstiftungen gibt es in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bayern. (Stand: 30.06.2009).

Nähere Informationen unter: http://www.aktive-buergerschaft.de/umkreissuche

 

e)Warum engagiert sich die Mendener Bank eG?

Wir engagieren uns als genossenschaftliche Bank für die Bürgerstiftung, weil das gut zu unserem traditionellen, grundsoliden Geschäftsmodell passt. Genossenschaften basieren auf den Prinzipien von Selbsthilfe, Selbstverant-wortung und Selbstverwaltung. Die Bürgerstiftung funktioniert nach ähnlichen Prinzipien. Das verbindet.

Dass die Grundprinzipien der Genossenschaft hoch aktuell sind, wollen wir mit unserem Engagement für die Bürgerstiftung in moderner Form zeigen.

Privates Engagement - ob durch Spenden, durch den Einsatz von Zeit oder durch das Einbringen von Ideen, Kenntnissen und Erfahrungen - ist heute wichtiger denn je, wenn wir die Zukunftsfähigkeit unserer Städte und Kommunen, die Lebensbedingungen, aber auch die Lebensqualität künftig erhalten und noch weiter verbessern wollen. Dass dies der Staat in Zukunft nicht mehr in dem Maße leisten kann wie in der Vergangenheit, zeigt allein der Zustand der öffentlichen Haushalte allemal.

Mit dem Leitbild der Bürgergesellschaft verbinden wir als Genossenschaftsbank, dass Bürgerengagement als Basis für Demokratie, sozialen Zusammenhalt und Wohlstand einen zentralen Stellenwert in unserer Gesellschaft gewinnt.

 

f)Wie engagiert sich die Mendener Bank eG?

Finanziell mit einer Anschubstiftung in Höhe von 100.000,-- Euro.

Persönlich durch Ulrich Hackl, Vorstandsmitglied, Rainer Scholand, Aufsichtsratsvorsitzender und Markus Reers, Prokurist des Hauses.

 

g) Wie kann man sich finanziell bei der Bürgerstiftung beteiligen?

Die finanziellen Möglichkeiten reichen von Spenden, z.B. anlässlich von Jubiläen oder Betriebsfesten über zweckgebundene oder zweckfreie Zustiftungen in das Stiftungsvermögen, bis zur Errichtung eigener Stiftungen unter dem Dach der Bürgerstiftung.

 

h)Wer kontrolliert die Bürgerstiftung?

Die Bürgerstiftung hat eigene Gremien, in denen namhafte Persönlichkeiten der Region mitarbeiten. Das Kuratorium überwacht die Arbeit des Vorstandes. Außerdem wird die Bürgerstiftung ihre Stifter, Spender und die Öffentlichkeit transparent über ihre Arbeit informieren. Schließlich wacht auch der Staat durch die Stiftungsaufsicht über die Bürgerstiftung, da jährlich über die Arbeit und die Finanzen der Bürgerstiftung berichtet werden muss. Das Finanzamt schließlich achtet auf die Einhaltung der Gemeinnützigkeit.

 

i) Ist die Bürgerstiftung eine Konkurrenz zu den örtlichen Vereinen?

Nein. Die Bürgerstiftung will und wird, wo sich das anbietet, mit den Vereinen partnerschaftlich zusammenarbeiten. Dabei geht es darum, Kräfte zu bündeln und durch sinnvolle Zusammen-arbeit Synergieeffekte zu erzeugen.

 

j)Die Mendener Bank eG hat sich durch die Aktive Bürgerschaft beraten lassen und ist dort selbst Mitglied. Was ist die Aktive Bürgerschaft?

Die Aktive Bürgerschaft e.V. ist das Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der Volksbanken und Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund.

Die Aktive Bürgerschaft unterstützt Bürgerstiftungen von der Idee bis zur aktiven Arbeit. Damit Bürgerstiftungen in vielen Städten, Gemeinden und Regionen entstehen, hat die Aktive Bürgerschaft zusammen mit dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) 2002 die "Kampagne Bürgerstiftungen" ins Leben gerufen. Zahlreiche Volksbanken und Raiffeisenbanken haben seither selbst Bürgerstiftungen initiiert oder fördern und unterstützen bestehende Bürgerstiftungen.

Die Beratung der Aktiven Bürgerschaft orientiert sich am Idealtypus einer Bürgerstiftung nach den 10 Merkmalen für Bürgerstiftungen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.

 

Weitere Informationen finden Sie hier:

www.mendener-buergerstiftung.de

www.aktive-buergerschaft.de