Mendener Bank profitiert von starker Marktposition

Bilanzsumme um 5,3 Prozent auf über 422 Millionen gesteigert / Informationen zur geplanten Fusion / 5 Prozent Dividende / Wahlen zum Aufsichtsrat.

Menden. Die Mendener Bank hat 2021 von ihrer starken Marktposition profitiert. Bilanzsumme, Kreditbestand und Einlagen nahmen zu. Im Geschäftsalltag sei – im Vergleich mit dem Pandemiejahr 2020 – wieder ein Stück Normalität eingekehrt, berichtete Vorstandsmitglied Ulrich Hackl anlässlich der Vertreterversammlung am vergangenen Donnerstag. „So konnten wir die pandemiebedingten Einschränkungen unseres Filialbetriebs weitgehend zurücknehmen.“ Einige Veränderungen im Kundenverhalten, die während der Corona-Pandemie zu beobachten waren, blieben allerdings auch für die Zukunft relevant, prognostiziert Hackl: „Die Trends hin zum Onlinebanking sowie zum bargeldlosen Bezahlen werden sich fortsetzen.“

Der gebotene verantwortliche Umgang mit der Corona-Pandemie betrifft nach wie vor dennoch alle Lebensbereiche. So auch erneut die Planung und Durchführung der diesjährigen Vertreterversammlung der Mendener Bank. Die alljährliche Veranstaltung fand wie in vor Corona-Zeiten im Spiegelsaal auf der Wilhelmshöhe unter Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Rainer Scholand statt. Dabei wurden aber sämtliche Hygiene- und Abstandsregeln und die gesetzlichen Vorgaben eingehalten.

Der eingeladene Personenkreis war wegen Corona allerdings auch in diesem Jahr stark reduziert und setzte sich ausschließlich aus Mitgliedervertretern zusammen. Dabei konnten Aufsichtsrat und Vorstand über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 berichten.

Mendener Bank plant Fusion mit Volksbank Wickede

In seiner Begrüßungsansprache ging Scholand unter anderem auf die geplante Fusion mit der Volksbank Wickede ein. Auf Grundlage der laufenden Fusionsgespräche mit Aufsichtsrat und Vorstand der benachbarten Volksbank stellte er den anwesenden Zuhörern noch einmal die allgemeine Ausgangssituation in der Bankenbranche sowie die individuellen Überlegungen und Beweggründe zum geplanten Verschmelzungsvorhaben dar.

Scholand: „Eine Verschmelzung von zwei Banken nach Genossenschaftsgesetz, eine sogenannte Bankehe, ist ein wesentlicher Einschnitt in der jeweiligen Bankgeschichte, zugleich aber ein entscheidender Zukunftsschritt: Geht es doch um eine neue Einheit, um neue Strukturen, um das Zusammenführen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, um ein neues Selbstverständnis, eine abgestimmte Arbeitsteilung und um positive Synergieeffekte.“

Und weiter: „Gemeinsames Ziel dieser Verschmelzung ist die konkrete Weiterentwicklung zweier erfolgreicher Volksbanken zu einer starken Gemeinschaft. Dabei bleiben regionale Präsenz und Verbundenheit fest verankert. Als künftig gemeinsamer, kunden- und zukunftsorientierter Finanzdienstleister werden wir an Leistungsfähigkeit gewinnen.“

Gleichzeitig ließen sich sowohl weitere Marktpotenziale heben als auch Aufgaben und Funktionen bündeln. Auskömmliche Deckungsbeiträge zu erwirtschaften bliebe der Auftrag des heimischen, genossenschaftlichen Kreditinstitutes, so Scholands Worte zu den geladenen Vertretern.

„Dadurch kann die nachhaltige Existenzsicherung unserer regionalen, genossenschaftlichen Bank erfolgen, die bei ausreichender Risikovorsorge auch weiterhin die Förderung der regionalen Mitglieder im Fokus hat. Wir bitten Sie bei unserem geplanten Vorhaben um Ihre Unterstützung“, so Scholand wörtlich.

Solides Ergebnis

Im Mittelpunkt der Vertreterversammlung stand dabei unverändert der genossenschaftliche Kernauftrag der Mendener Bank wie Hackl unterstreicht. „Es ist unsere Aufgabe, Nutzen für unsere Mitglieder hier in Menden und der heimischen Region zu schaffen. Dass wir diesen Auftrag erfüllen, haben wir 2021 erneut unter Beweis gestellt“. So steigerte die Genossenschaftsbank 2021 ihre Kredite an Unternehmen und Selbstständige um 3,8 Prozent auf rund 287 Millionen Euro. „Die Wirtschaft vor Ort haben wir damit zuverlässig in ihrem Finanzierungsbedarf unterstützt“, so Hackl.

Auch die Ausleihungen an private Kundinnen und Kunden erhöhten sich weiter. Besonders gefragt waren Finanzierungen rund um die private Immobilie. „Das Interesse am Eigenheim ist ungebrochen, den weiterhin steigenden Preisen zum Trotz“, berichtet Hackl.

Einlagengeschäft trotz Niedrigzinssatzes gestiegen

Hoch blieb – trotz des Niedrigzinses und des zuletzt wieder anziehenden Konsums – der Zufluss von Kundeneinlagen. Deren Volumen erhöhte sich 2021 um 7,8 Prozent auf rund 333,7 Millionen Euro.

Die verwalteten Guthaben der Mendener Bank Kundinnen und -Kunden in Wertpapierdepots und bei genossenschaftlichen Partnerunternehmen wie der R+V-Versicherung und der Union Investment stiegen um 9,2 Prozent auf 909,6 Millionen Euro.

„Während der Corona-Krise konnte man beobachten, dass sich insbesondere jüngere Menschen verstärkt für Aktieninvestments begeistert haben“, so Vorstand Florian Steuer, der für das Vertriebsgeschäft der Mendener Bank verantwortlich zeichnet.

Steuer: „Das kann für eine nachhaltige Belebung der Aktienkultur hier in Deutschland sorgen. Es sollte sich aber nicht auf kurzfristige spekulative Investments beschränken, denn diese können sich bekanntermaßen enttäuschend entwickeln“, warnt Steuer. „Wer von den langfristigen Renditevorteilen der Aktie profitieren und diese zur Vermögensbildung nutzen möchte, sollte sich daher mit einem längeren Zeithorizont engagieren und dabei auf eine gute Risikostreuung achten. Unsere Beraterinnen und Berater leisten hier wertvolle Unterstützung.“

Die Bilanzsumme der Mendener Kreditgenossenschaft erhöhte sich 2021 um 5,3 Prozent oder 21,3 Millionen Euro auf 422,4 Euro.

Mendener Bank unterstützt mit insgesamt 126.000 Euro

Ihre Verbundenheit mit Mitgliedern und Region stellte die Genossenschaftsbank 2021 erneut auch dadurch unter Beweis, dass sie zahlreiche Vereine und Initiativen unterstützte.

Florian Steuer: „Durch Mittel der Bank erhielten beispielsweise 54 Vereine, Bildungseinrichtungen, Institutionen und sozialen Projekte eine Zuwendung von 69.000 Euro aus den Zweckerträgen unseres Gewinnsparvereins – auch in Verbindung mit dem im Jahre 2020 gegründeten Crowdfunding-Projektes.“

14 Sportvereine im Geschäftsgebiet unterstützte die Mendener Bank im vergangenen Geschäftsjahr mit Sponsoring in Höhe von 45.500 Euro.

23 weitere Institutionen und Projekte konnten auf eine Summe von 11.500 Euro als Förderung bauen.

„Das macht in Summe eine Unterstützung von 126.000 Euro auf den Gebieten Bildung, Kultur, Sport und Soziales - die vier Standbeine unserer Verbundenheit mit der Stadt Menden“, so Steuer.

Der Jahresüberschuss betrug im vergangenen Geschäftsjahr 599.201 Euro und lag damit in etwa auf dem Vorjahresniveau. „Dabei hat sich das Niedrigzinsumfeld, das schon seit Jahren eine zunehmende Herausforderung für Kreditinstitute im Euroraum darstellt, auf unsere Ertragsentwicklung ausgewirkt“, berichtet Vorstand Hackl.

Vom 2021 erzielten Gewinn wird die Bank insgesamt mehr als eine halbe Millionen Euro zur Eigenkapitalstärkung nutzen. Das bilanzielle Eigenkapital erhöht sich damit auf 37,1 Millionen Euro. Daraus ergibt sich eine Gesamtkapitalquote von 15,5 Prozent. Damit erfüllt die Mendener Bank nicht nur die gesetzlichen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung, sondern schafft auch eine gute Grundlage für die Zukunft.

Trotz Negativzinsumfeld fünf Prozent Dividende

Ihren Mitgliedern wird sie eine Dividende in Höhe von fünf Prozent auf ihre Geschäftsanteile zahlen. Einen entsprechenden Beschluss fasste die Versammlung einstimmig. „Mit diesem Gewinnverwendungsbeschluss sind wir für konjunkturelle Unsicherheiten gerüstet, besitzen den notwendigen Spielraum für weiteres Wachstum und bieten unseren Mitgliedern gleichzeitig eine Dividende, die weiterhin deutlich über dem aktuellen Zinsniveau liegt“, so Vorstand Hackl.

Johannes Georg Ammelt und Wilhelm Schoof durch Wiederwahl im Aufsichtsrat bestätigt

Bei den Abstimmungen im Rahmen der Versammlung brachten die Vertreterinnen und Vertreter ihre Unterstützung für die Geschäftspolitik des abgelaufenen Geschäftsjahres zum Ausdruck. Unter der Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Scholand stellten sie den Jahresabschluss fest und entlasteten Vorstand sowie Aufsichtsrat jeweils einstimmig. Einigkeit zeigten die Mitglieder auch bei den Wahlen zum Aufsichtsrat. Johannes Georg Ammelt und Wilhelm Schoof wurden für drei weitere Jahre in das Kontrollgremium gewählt.

Kurz und knapp: Mendener Bank in Zahlen

  • Betreutes Kundengesamtvolumen: 909,6 Millionen Euro
  • Bilanzsumme:  422,4 Millionen Euro
  • Eigenkapital laut Bilanz: 37,1 Millionen Euro
  • 6.218 Mitglieder
  • 70 Mitarbeiter
  • 3 Auszubildende
  • 91 Initiativen, Kindergärten und Schulen, Sport- und Fördervereine sowie soziale, gemeinnützige und kulturelle Einrichtungen profitierten von insgesamt 126.000 Euro Spenden oder Sponsoring.