Pressemitteilung - Langversion
Menden, 04.05.2023
Die Mendener Bank und die Volksbank Wickede (Ruhr) haben sich zur geplanten Fusion durch das Votum ihrer Mitglieder beziehungsweise Vertreter zusammengeschlossen. Die neue Bank vereint damit eine Bilanzsumme von 620 Millionen Euro und ein betreutes Kundenvolumen von fast 1,3 Milliarden Euro. An vier Standorten stehen 95 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insgesamt rund 23.800 Kunden und 9.700 Mitgliedern mit Service, Beratung und individueller Betreuung zur Verfügung.
267 Mitglieder der Volksbank Wickede (Ruhr), die mit zahlreichen Stimmvollmachten verhinderter Mitglieder ausgestattet waren, folgten der schriftlichen Einladung ihrer genossenschaftlichen Bank und nahmen eng gedrängt in der Gemeindehalle Echthausen Platz. Durch die formell vorgeschriebene Einlasskontrolle unter anderem mittels Personalausweises und Unterschrift verzögerte sich der um 19:00 Uhr geplante Beginn der Generalversammlung um eine Stunde. Das Interesse an einer Abstimmung und Mitbestimmung als Mitglied einer Genossenschaftsbank war demnach groß.
Mit 521 von 527 wahlberechtigten Stimmen wurde die Fusion am 2. Mai von den anwesenden Mitgliedern mit knapp 99prozentiger Zustimmung genehmigt.
Tags darauf begrüßte Rainer Scholand als Aufsichtsrats-vorsitzender der Mendener Bank 61 Mitgliedervertreter zur Vertreterversammlung auf der Wilhelmshöhe in Menden. Diese jährlich stattfindende Veranstaltung wurde um die gesetzlich vorgeschriebenen Tagesordnungspunkte zur angestrebten Fusion erweitert.
Mit eindrucksvollen 100% stimmten auch hier die Vertreter für die Fusion mit der Volksbank Wickede (Ruhr). Der Aufsichtsratsvorsitzende konnte so nach der Abstimmung verkünden, dass die erforderliche 75-Prozent-Mehrheit der Stimmen deutlich überschritten wurde. Im Namen des gesamten Aufsichtsrates bedankte sich Scholand für die breite Unterstützung des Vorhabens. Damit war die Verschmelzung beider genossenschaftlichen Banken perfekt.
Plädoyer für die Fusion
Vor der Abstimmung über die angestrebte Fusion hatten sowohl Aufsichtsrat und Vorstand durch Fakten für das Vorhaben geworben und ausführlich den Entwurf des Verschmelzungsvertrages sowie die Auswirkungen der Fusion vorgestellt. Steuer weiter: „Dieser Zusammen-schluss schafft für Kunden und Mitglieder und auch für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Zukunftssicherheit. Aufsichtsrat und Vorstand beider Häuser sind von dem großen Potential, das sich aus dem geplanten Zusammenschluss ergibt, überzeugt. Für uns alle ist diese Fusion die Chance eine starke, regionale und mitgliederorientierte Genossenschaftsbank nachhaltig und zukunftssicher zu etablieren.“
Beide Banken arbeiten nun mit Hochdruck an der technischen Fusion, die für den 17. Juni 2023 geplant ist.
Die Vorstandsposten sind mit Ulrich Hackl und Florian Steuer, beide Menden, und Holger Georg Schwarz (Wickede) gesetzt. Das langjährige hauptamtliche Vorstandsmitglied der Volksbank Wickede Joachim Bauerdick geht mit Fusion in den wohlverdienten Ruhestand.
Der Aufsichtsrat wird zukünftig aus beiden Banken mit insgesamt acht Mitgliedern besetzt. Das bisherige Aufsichtsratsgremium der Mendener Bank mit den Mitgliedern Rainer Scholand als Vorsitzender, Sebastian Graumann (stellvertretender Vorsitzender), Johannes Georg Ammelt, Hermann Niehaves und Wilhelm Schoof wird durch die bisherigen Aufsichtsratsmitglieder der Volksbank Wickede (Ruhr) Klaus Klatetzki (Vorsitzender), José Catalán Bermúdez und Jürgen Kleine erweitert. Alle drei Kandidaten wurden am Donnerstagabend auf der Wilhelmshöhe einstimmig in den neuen Aufsichtsrat der Gesamtbank gewählt.
Die von der Generalversammlung der Volksbank Wickede (Ruhr) eG nominierten Mitglieder Hans-Dieter Booms, Matthias Gedig und Martin Vollmer wurden ebenfalls einstimmig in den Wahlausschuss gewählt. Ihm obliegt es, die anstehende Vertreterwahl für die neuentstandene Genossenschaft zu koordinieren. Diesem Gremium gehören zudem sechs Mitglieder der bisherigen Mendener Bank an, drei Aufsichtsrats-mitglieder sowie zwei Vorstandsmitglieder an.
Jahresbericht der Mendener Bank
Bevor es zur Fusionsabstimmung kam, stellte Hackl den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern wie in den Vorjahren den Jahresbericht der Mendener Bank zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 anhand wesentlicher Kernzahlen vor.
Er ging dabei auf die das tägliche Bankgeschäft belastenden und beeinflussenden Faktoren ein: Vorgeschriebene Regulatorik im Finanzsektor, die Abkehr vom Niedrigzins, der anhaltende Ukraine-Krieg, stark anwachsende Inflationszahlen, die Energiekrise sowie die drohende Rezession.
Hackl: “In diesem anspruchsvollen Umfeld der Multi-Krise, oder einem Umfeld, das ich in fast 25 Vorstandsjahren in seiner Komplexität noch nicht erlebt habe, einem aktiven Wettbewerb und hohen regulatorischen Anforderungen hat sich Ihre Mendener Bank im Geschäftsjahr 2022 weiterhin positiv entwickelt.“
Trotz aller widriger Umstände lag die Mendener Bank weiterhin auf Wachstumskurs. Das kommt sowohl in der Bilanzsumme und im Kundengesamtvolumen wie auch auf der Passiv- und in Teilen der Aktivseite zum Ausdruck.
Die Bilanzsumme hat sich 2022 um plus 6,7 Prozent auf rund 451 Millionen Euro erhöht. Das im Vorjahr seitens der Geschäftsführung prognostizierte Wachstum hat damit die
Erwartungen leicht übertroffen. Das Kundengesamtvolumen verzeichnet dabei einen Zuwachs von 1,6 Prozent auf 921,6 Millionen Euro.
Rege Kreditnachfrage, Einlagen auf hohem Niveau
Mit einem leichten Rückgang von 0,5 Prozent auf
286,3 Millionen Euro lag die Mendener Bank zwar unter ihren eigenen Planwerten, dennoch wurden im vergangenen Jahr 78,4 Millionen Euro Kreditvolumen neu bewilligt. Dazu Hackl: „Ursächlich für den bilanziellen Rückgang an Kundenforderungen war die planmäßige Tilgung eines größeren Engagements im Immobilienbereich. Eine Kreditklemme spüren unsere Kunden bei uns nicht. Allen vertretbaren Kreditwünschen stehen wir aufgeschlossen gegenüber.“
Zur Kundeneinlagensituation zeigte Hackl den Vertretern folgendes Bild auf: „Mit Blick auf die aktuelle Krisen-situation lässt sich wieder feststellen, dass die Einlagen sich nach wie vor auf einem hohen Niveau befinden, momentan aber weniger stark zunehmen, als dies während der Hochphase der Pandemie noch der Fall war.“ Insgesamt hätten sich die Kundeneinlagen im Geschäftsjahr 2022 unter diesen Auswirkungen zufriedenstellend entwickelt: „Diese konnten wir mit einem Plus von 6,4 Prozent auf rund 355,1 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr abschließen“, so Hackl.
Eigenkapital: Solide Ergebnissituation
Eine solide Eigenkapitalausstattung ist nicht nur
außerordentlich wichtig zur Erfüllung der europäischen
Eigenkapitalanforderungen und Grundlage für Vertrauen
in eine Bank, sondern auch zwingende Voraussetzung für künftiges Wachstum, insbesondere im Kreditgeschäft. Umso freudiger konnte Hackl den anwesenden Gästen verkünden, dass die gesamten Eigenmittel 41,9 Millionen und somit 9,18 Prozent der Bilanzsumme ausmachten.
Vermögenslage geordnet
„Wir konnten die drohende Rezession samt steigender
Wertberichtigung ebenso gut verkraften, wie den raschen Zinsanstieg mit seinen kurzfristig negativen, mittel- und langfristig betrachtet aber auf jeden Fall positiven Auswirkungen auf Margen und Bewertungen“, so Hackl. Und weiter: „Vor diesem Hintergrund sind wir sehr zufrieden mit dem Zinsüberschuss in Höhe von 8,401 Millionen Euro, den wir im Jahr 2022 erzielen konnten.“
Die Erträge aus dem Provisionsgeschäft haben sich leicht auf rund 2,9 Millionen Euro erhöht. Grund sind teils sinkende, teils steigende Erträge aus dem Wertpapier- und Bauspargeschäft. Die allgemeinen Verwaltungs-aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr auf 8,4 Millionen Euro gestiegen. Ursache hierfür waren vor allen Dingen die Aufwendungen für die baulich notwendige Sanierung des Kundencenters in Lendringsen sowie höhere Energiekosten, die zunehmende Regulatorik, sowie Vorlaufkosten für die bevorstehende Fusion.
Gewinnverwendung – Steuerzahlung - Dividende
Die Mendener Bank weist einen Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von 527.524 Euro aus. Dieses Ergebnis liegt auf dem Niveau des Vorjahres. Für das Jahr Geschäftsjahr 2022 trägt sie mit 693 Tausend Euro Steuerzahlung zur Finanzierung des Gemeinwesens bei. Ihren Mitgliedern wird sie eine Dividende von fünf Prozent auf ihre Geschäftsanteile zahlen. Einen entsprechenden Beschluss fasste die Vertreterversammlung am vergangenen Mittwochabend einstimmig.
Soziales Engagement: 137.960 Euro für Bildung und Kultur, Sport und Soziales
Hackl: „In jedem Jahr stellen wir den gemeinnützigen
Organisationen in unserem Geschäftsgebiet erhebliche
Beträge, zum Beispiel zur Förderung der Bildung und Kultur, der Jugend- und Sozialarbeit und auch dem Sport in unserer Stadt, zur Verfügung. Im letzten Jahr 2022 haben wir heimische Vereine und Einrichtungen mit insgesamt 137.960 Euro unterstützt.
40 Vereine, Bildungseinrichtungen, Institutionen und soziale Projekte erhielten im letzten Jahr eine Zuwendung von 69.000 Euro aus den Zweckerträgen des Gewinnsparvereins. Davon fünf Projekte mit einer Co-Funding Unterstützung in Höhe von 15.000 Euro in Verbindung mit dem im Jahre 2020 gegründeten Crowdfunding-Projekt „Viele schaffen MEHR“. 11 Sportvereine im Geschäftsgebiet unterstützte die Mendener Bank mit Sponsoring in Höhe von
58.960 Euro. 20 weitere Institutionen und Projekte konnten auf eine Summe von 10.000 Euro als Förderung bauen.
Sebastian Graumann und Hermann Niehaves durch Wiederwahl im Aufsichtsrat bestätigt
Bei den Abstimmungen im Rahmen der Versammlung brachten die Vertreterinnen und -Vertreter ihre Unterstützung für die Geschäftspolitik des abgelaufenen Geschäftsjahres zum Ausdruck. Unter der Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Scholand stellten sie den Jahresabschluss fest und entlasteten Vorstand sowie Aufsichtsrat jeweils einstimmig. Einigkeit zeigten die Mitglieder auch bei den Wahlen zum Aufsichtsrat. Sebastian Graumann und Hermann Niehaves wurden für drei weitere Jahre in das Kontrollgremium gewählt.
Kurz und knapp: Mendener Bank in Zahlen
Betreutes Kundengesamtvolumen: 921,6 Millionen Euro
- Bilanzsumme: 450,9 Millionen Euro
- Eigenkapital laut Bilanz: 38,7 Millionen Euro
- 6.119 Mitglieder
- 70 Mitarbeiter
- 5 Auszubildende
- 71 Initiativen, Kindergärten und Schulen, Sport- und Fördervereine sowie soziale, gemeinnützige und kulturelle Einrichtungen profitierten von insgesamt 138.000 Euro Spenden oder Sponsoring.